Antidepressiva Liste der häufigsten Verordnungen von Stimmungsaufhellern

Gechrieben von: Dr Martin Winkler,

Erstversion: 2003-07-10. Letzte Änderung: 2018-02-17.

Frage:

 

Empfehlung Patientenratgeber zum Thema Antidepressiva und andere Psychopharmaka

Antwort:

 

 

Gesundheitsberatung > Medikamente > Stimmungsaufheller Antidepressiva Liste



Antidepressiva Liste der häufigsten Verordnungen mit Informationen zu Wirkung und Nebenwirkung von Stimmungsaufhellern / Antidepressiva

 

Wie wählt ein Psychiater das richtige Antidepressivum aus ?



Kriterien für mich als Psychiater bzw. nach den Leitlinien für die Behandlung von Depressionen sind

 

 

Frage zu Antidepressiva an einen Arzt

 

Häufig ergeben sich bei der Verordnung und im Verlauf der Behandlung mit einem Antidepressivum eine Frage an den Arzt, die in der Praxis noch nicht ausreichend geklärt wurde. Das führt leider dazu, dass viele Patienten ihre Antidepressiva entweder gar nicht, oder aber falsch dosiert einnehmen.

Antidepressiva

 

Auch Fragen zu Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten sind in der täglichen Praxis häufig. Leider haben aber nicht alle Psychiater bzw. Ärzte ausreichend Zeit, eine Frage zu Antidepressiva zu beantworten. Sollten Sie eine individuelle Frage an einen Psychiater zu Neuroplant oder anderen Medikamenten haben, so nutzen Sie die Onlineberatung von Web4health

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Antidepressiva : Einstellung und Überprüfung der Wirksamkeit bei der Ersteinstellung mit einem Antidepressivum

Bei der Behandlung mit Antidepressiva sollte 4 bis 6 Wochen nach Erreichen der Standarddosis eine Überprüfung der Wirksamkeit erfolgen. Unbegrenzt Antidepressiva einzunehmen, macht in aller Regel keinen Sinn. Lesen Sie mehr über das richtige Vorgehen in der medikamentösen Behandlung mit Stimmungsaufhellern Überprüfung der Antidepressiva-Wirksamkeit

 

Antidepressiva : Häufigkeit der Verordnung von Antidepressiva in Deutschland ?

In den vergangen Jahren hat sich ein gewisser Wandel in der Verordnung eingestellt, die eher ein wenig "weg" von den tricyclischen Antidepressiva und hin zu eher spezieller (= selektiv) auf einen oder zwei Botenstoffe (Neurotransmitter) im Gehirn wirkende Präparaten ausgerichtet ist. Damit erhofft man sich eine bessere Wirkung und weniger unerwünschte Wirkungen / Nebenwirkungen des. Die Liste verfügbarer Antidepressiva wächst zwar, letztlich bestimmen aber doch nur relativ wenige Antidepressiva die häufigsten Verschreibunge.

Es ist aber keinesfalls so, dass die "alten" Medikamente nun unbedingt schlechter sind.

 

Stimmungsaufheller = Antidepressivum ?

Johanniskraut als natürlicher Stimmungsaufheller ?

Viele Patienten mit Stimmungsproblemen erhoffen sich durch die Einnahme von pflanzlichen Stimmungsaufhellern einen Vorteil gegenüber klassischen Antidepressiva Tabletten. Tatsächlich wirkt Johanniskraut wohl auch auf das Botensystem Serotonin im Gehirn, das für schlechte Laune (Dysphorie) bzw Depresionen verantwortlich gemacht wird. Ob nun diese Johanniskraut-Kapseln bzw. ähnliche Medikamente weniger Nebenwirkungen als klassische SSRI haben, ist jedoch umstritten.

Der Begriff Stimmungsaufheller als Synonym für ein Antidepressivum ist eigentlich verwirrend bzw. falsch. Natürlich kann und soll es auch ein Ziel einer Antidepressivabehandlung sei, dass sich etwas an der Stimmung verbessert. Das also der depressive Patient aus der "Dunkelheit" der Depressiven Episode befreit wird. Weit wichtiger ist aber meist die Rückfallprophylaxe, d.h. ein wesentliches Ziel ist es, dass unter einer (meist etwas niedriger dosierten) Erhaltungstherapie keine neue depressive Episode eintritt.

Zudem ist es so, dass heute die meisten Medikamente eben weit mehr als die Indikation "Stimmungsaufheller" im Sinne einer antidepressiven Wirkung haben. Beispielsweise werden sie u.a. auch in folgenden Bereichen eingesetzt


Eine Art "Vorstufe" für viele Patienten stellt Johanniskraut (Hypericum perforatum) dar. Dieses pfanzliche Medikament wirkt ähnlich wie ein Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer SSRI als Stimmungsaufheller gegen Depressionen und Angst. Allerdings reicht die Wirkung nicht bei allen Patienten aus, um über ein pflanzliches Antidepressivum eine ausreichende Wirkung gegen die Depression bzw. als Schutz vor einem Rückfall (Rezidivprophlyaxe der Depression) zu erzielen.
 

Medikamenten Schlachtel mit Tabletten

  Auf unseren Informationsseiten finden Sie Infos über die wichtigsten
 Antidepressiva in Deutschland:
 
  Lesen Sie jeweils mehr zur Wirkung, richtigen Dosierung,  Gegenanzeigen und Nebenwirkungen , Antidepressivum Absetzen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

  

 

 

 

Antidepressiva Liste

der Häufigkeit der Verordnungen laut Arzneiverordnungsreport 2012 im Jahre 2011 (DDD= Tagesdosen)

1. Liste SSRI Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer SSRI

       Wirkstoff               Verordnungen             Beispiel Markenprodukt

 

2. Antidepressiva Liste neuere Präparate mit verschiedenen Wirkprinzipien als Stimmungsaufheller

 

3. Tricyclische Antidepressiva ( TZA oder TCA)

Diese Stimmungsaufheller sind schon sehr lange auf dem Markt und daher preisgünstig aufgrund der vielen Generika bzw. ausgelaufenem Patentschutz. Sie mussten meist nicht so umfangreiche Zulassungskriterien wie heute erfüllen. Die Nebenwirkungen sind besonders bei älteren Menschen relevant, da es aufgrund von anticholinergen Effekten zur Sedierung und Müdigkeit, Mundtrockenheit und Blasenentleerungsproblemen oder anderen Problemen kommen kann. Grundsätzlich sind sie aber gut wirksam.

 

Antidepressivum Liste der häufigsten tricylischen A..

 

 

Foto   von Katharina Bregulla / pixelio.de

Beipackzettel Antidepressiva

 

Lesen Sie mehr über wichtige Informationen zur Behandlung mit Stimmungsaufheller bei Depressionen oder Angststörungen, damit keine Ängste oder unberechtigten Vorbehalte zur Medikation bei Depressionen verbleiben. Welche Fragen sollten vor der Behandlung geklärt sein ?

 

 

 

Typische Nebenwirkungen

Die medikamentöse Behandlung mit einem Antidepressivum ist für viele Patienten mit grosser Verunsicherung und Angst verbunden, da sie Nebenwirkungen durch Psychopharmaka befürchten. Das führt leider dazu, dass die Medikamente entweder erst gar nicht, oder aber in zu geringer Dosis oder unregelmässig eingenommen werden. Dann ist in aller Regel keine Wirkung, möglicherweise aber sogar verstärkt das Auftreten von unerwünschten Wirkungen zu erwarten. Das liegt daran, dass die Medikamente einen gewissen Wirkspiegel im Blut benötigen, der kontinuierliche vorhanden sein muss. Erst dann wird der positive Wirkeffekt erreicht. Die Nebenwirkungen sind dagegen in aller Regel zeitlich begrenzt, d.h. auf eine Einstellungsphase von vielleicht 5 bis maximal 14 Tage beschränkt. Wenn man also unregelmässig oder in zu geringer Dosis seine Medikamente einnimmt, sind Nebenwirkungen durch Stimmungsaufheller nicht auszuschliessen.

In seltenen Fällen kann es erforderlich sein, sich mit bestimmten unerwünschten Wirkungen zu arrangieren, d.h zeitweise diese Nebenwirkungen zu tolerieren.

Wichtig: Man sollte selber nicht eine medikamentöse Behandlung ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt beenden oder in der Dosis und Einnahmehäufigkeit verändern.

Absetzphänomene von SSRI-Antidepressiva und Venlafaxin
Antidepressiva Absetzen
 

Wir haben einige typische Nebenwirkungen von häufig eingesetzten Medikamente zusammengestellt und mögliche Coping-Strategien im Umgang mit diesen Problemen dargestellt. Nicht alle Nebenwirkungen treten bei allen Medikamentengruppen auf.

Übelkeit und Appetitlosigkeit durch ein Antidepressivum

Übelkeit, Magendruck oder ähnliche Beschwerden beginnen in aller Regel am ersten Tag der Einnahme bis maximal 1 Woche nach Beginn der Medikation. Diese Nebenwirkungen verschwinden in aller Regel rasch. Relativ häufig ist Übelkeit eine Anfangsnebenwirkung bei der Behandlung mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern oder tricyclischen Antidepressivum.

Appetitlosigkeit ist ja auch ein Symptom der Depression oder vieler anderer psychischer Störungen. Es kann sein, dass ein Patient zu Beginn einer antidepressiven Behandlung entsprechende Kernbeschwerden der Depression verstärkt wahrnimmt. Appetitstörungen durch die Medikamente selber sind eher selten und kurzzeitig

 

Tips zum Umgang mit Übelkeit und Appetitlosigkeit

Gewichtsanstieg , Appetitsteigerung durch Antidepressiva

Für viele Patienten stehen Sorgen um eine mögliche Antidepresiva Gewichtszunahme an erster Stelle. Dabei weisen modernere Medikamente nur selten diese Nebenwirkung auf. Vielmehr muss man auch berücksichtigen, dass Bewegungsmangel bzw. fehlende Aktivität im Rahmen der psychischen Grunderkrankung, ungesunde Ernährungsweisen (Süssigkeiten, Fastfood) eine Rolle spielen können. Mit dem Nachlassen der Depression ist andererseits bei einigen Patienten eine vorrübergehende Appetitsteigerung als Ausgleich der "Mangelphase" möglich.

 

 

Tips gegen eine Gewichtszunahme a

Sexuelle Nebenwirkungen

Auch bei sexuellen Störungen durch Medikamente sollte man sich zunächst klarmachen, dass entsprechende Funktionsstörungen natürlich im Rahmen einer Depression oder anderen psychischen Problematik selber SYMPTOM sind. Verminderte Libido (Lustlosigkeit), Erektionsstörungen oder ein fehlender Orgasmus sind nicht in allen Fällen auf die Medikamente zurückzuführen.

Relativ bekannt sind aber sexuelle Nebenwirkungen bei Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern. Nicht immer übrigens mit negativen Auswirkungen für alle Patienten. So kann bei SSRI eine verzögerte Ejakulation (Samenerguss) auftreten, was wiederum bei vorschnellem Samenerguss therapeutisch genutzt wird. Aber bei anhaltenden Beschwerden sollte man vertrauensvoll mit seinem Psychiater sprechen. Sexuelle Probleme sind besonders bei tricyclischen Antidepressiva und SSRI beschrieben. Dies bezieht sich besonders auf eine erektile Dysfunktion.

 

Hilfsmöglichkeiten bei sexuellen Funktionsstörungen

Müdigkeit / Schwindel und Benommenheit

Selbstredend gilt auch hier, dass man bei Depressionen oder Angststörungen sich schlapp und häufig müde fühlt. Zu Beginn einer Medikation kann es sein, dass gerade vorher sehr aktive (agitierte) Patienten sich "ausgebremst" fühlen, wenn sie unter der Medikamentation ihre eigene Erschöpfung erst einmal wahrnehmen (müssen). Es ist also recht häufig, dass sich eine verstärkte Müdigkeit und Schlafbedürfnis in den ersten Tagen der Therapie einstellt. In aller Regel ist dies nicht sofort der Fall, sondern signalisiert häufig, das sich die Depression jetzt schrittweise zurückbildet. Es ist also gar nicht so ein schlechtes Zeichen, wenn eine Phase der Erholung einsetzt.

Bewältigungstips bei Müdigkeit und Erschöpfung

Schlafstörungen

Häufig kann Grübeln über Sorgen und Probleme den Schlaf rauben. Wenn man tagsüber nicht aktiv ist, wird das Schlafen abends zum Problem. Während viele Antidepressiva (z.B. Trimipramin) sogar von Ärzten zum Fördern des Schlaf eingesetzt werden, klagen einige wenige Patienten unter eher antriebssteigernden Antidepressiva über neu einsetzende Schlafprobleme. Insgesamt sind aber medikamentös bedingte Schlafstörungen eher selten unter Antidepressiva.

Tips bei Schlafstörungen

Mundtrockenheit

Noch vor wenigen Jahren galt Mundtrockenheit als nahezu unausweichliche Nebenwirkung, da viele tricyclische Antidepressiva diese Nebenwirkung aufweisen. Der anticholinerge Effekt von noradrenerg wirkenden Medikamenten kann auch auf den Magen-Darm-Trakt (zB. Verstopfung unter Antidepressivum) oder aber beim Wasserlassen entsprechende häufige Probleme verursachen. Die meisten Psychiater werden diese Medikamentengruppe also erst dann einsetzen, wenn die Patienten nicht entsprechende Probleme aufweisen.

Tips bei Mundtrockenheit und anderen anticholinergen Nebenwirkungen

Sehstörungen unter Antidepressiva

Anticholinerg wirkende Antidepressiva können vorrübergehend Sehstörungen verursachen. Diese Nebenwirkung ist aber in aller Regel eher kurzfristig. Sie sollten in einem solchen Fall eine augenärztlche Diagnostik machen lassen, um erhöhten Augeninnendruck (Glaukom) ausschliessen zu lassen.

 

 

 

 

Verstärkte Depressivität , Selbstmordgedanken , Angst und Agitation oder Aggressivität unter Antidepressiva

Wenn in der Anfangsphase einer Depressionsbehandlung eine Zunahme der Wahrnehmung der eigenen Depressivität bzw. der scheinbar "aussichtslosen" Gesamtsituation eintritt, können Selbstmordgedanken sehr gefährlich werden. Das Problem dabei ist, dass die Stimmungsverbesserung erst deutlich später als die Antriebssteigerung einsetzt und damit die Gefahr besteht, dass ein depressiver Patient sich noch sehr hoffnungslos fühlt aber schon wieder Antrieb bzw. innere Getriebenheit spürt, die dann letztlich auch in einem Selbstmordversuch resultieren kann. In diesen Fällen werden Psychiater häufig neben einem Antidepressivum vorrübergehend ein angstlösendes Medikament (z.B. Tavor) geben und den Patienten engmaschig überwachen. Hier kann eine vorrübergehende stationäre Behandlung erforderlich sein.

Andererseits berichten einige Patienten mit hoher Sensibilität (oder Reizoffenheit z.B. bei ADHS), dass sie unter einer Behandlung mit Antidepressiva ihre Gefühle überhaupt erst wahrnehmen. Die Medikation wirkt dann wie eine "innere Brille" und emotionale Verletzungen aus dem ganzen Leben werden spürbar. Typisch für diese Patienten ist, dass sich emotionale Verletzungen wie wiederkehrende Traumata auswirken, die dann durch eine neue Krise reaktiviert bzw. durch andere Personen getriggert werden. Hier ist ein psychotherapeutisches Vorgehen bzw ggf. spezielle Methoden der Traumabehandlung sinnvoll.

 

 

Amitriptylin (z.B. Saroten)
Carbamazepin (z.B. Tegretal, Timonil))
Lithium (z.B. Hyperilex)
Benzodiazepine (Valium, Sobril, Xanax, Xanor, Mogadon, Rohypnol, etc.)
Alprazolam (Xanax, Xanor)
Medikamente und Essstörungen
Schizophrenie
Mehr über Medikamente
 

 

Antidepressiva Verordnungen 
Übersicht über die in Deutschland am häufigsten
verordneten Antidepressiva
SSRI    Wechselwirkungen Antidepressiva
Antidepressiva Gewichtszunahme  Beipackzettel Antidepressiva   
Antidepressiva absetzen

Citalopram   Sertralin    Fluoxetin     Escitalopram        

 Mirtazapin   Venlafaxin   Duloxetin    Agomelatin             

 Amitriptylin    Opipramol    Doxepin    Clomipramin           

 

 

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Quellen