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Schlafmittel : Abhängigkeit von Benzodiazepinen bei Schlafstörungen

Zusammenfassung: Der Missbrauch von Schlaftabletten (Benzodiazepine wie z.B. Valium oder Tavor) ist besonders bei Menschen mit chronischen Schlafstörungen, Angsterkrankungen oder Sucht ein Problem.

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Schlafmittel : Abhängigkeit von Benzodiazepinen bei Schlafstörungen

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Frage: 
Schriftsteller: Martin Winkler
Erste Version: 20 Aug 2003.
Letzte Änderung: 14 Mrz 2007.

Welche Folgen hat eine lange Einnahme von Schlaftabletten (Benzodiazepine) ?
Warum darf man Benzodiazepine (Valium, Tavor) nicht länger einnehmen?

Antwort:

Schlafmittelabhängigkeit bei längerer Einnahme von Schlaftabletten

Obwohl alle klinischen Richtlinien und Empfehlungen einen therapeutischen Gebrauch der unterschiedlichen Arten der Schlaftabletten auf eine begrenzte Periode einschränken (nicht länger als 4-6 Wochen) wissen wir, daß 10% mindestens aller Patienten mit chronischen Schlafstörungen (Insomnie) Benzodiazepine regelmäßig für mehr als ein Jahr verwenden.

Es gibt nur wenig gute Gründe, die einen therapeutischen Einsatz über einen Zeitraum von mehr als 4 bis 6 Wochen rechtfertigen würden.

So besteht ein erhebliches Risiko für eine Toleranzentwicklung (= es wird eine höhere Dosis oder mehr Einnahmen erforderlich, um die gleiche Wirkung zu erzielen) bzw. Abhängigkeit. Aber trotz aller bekannten negativen Folgen gibt es eine Gruppe von Patientinnen, die eine wiederholte längerfristige Verordnung von entsprechenden Mitteln fordern, weil sie eine subjektiv positive Wirkung wie Abnahme von innerer Unruhe und Anspannung angeben. Einige von ihnen benötigen tatsächlich offenbar keine Dosiserhöhungen. Aber dies ist schwer zu kontrollieren, da viele dieser Menschen auf der Suche nach einem Rezept für Schlafmittel mehrere Ärzte konsultieren.

Patienten mit chronischen Schlafstörungen weisen häufig weitere Begleiterkrankungen bzw. Risiken auf, die ein zusätzliches Problem in der medikamentösen Behandlung darstellen können.

  • Ältere Menschen (Senioren)
  • Weitere psychische Störungen wie Angsterkrankungen, Depressionen oder Somatisierungsstörungen, chronische Schmerzen
  • Risikopatienten mit bekannter Suchtanamnese.
  • Auftreten von Toleranzeffekten bei anderen Schlafmitteln.

Weder Patienten noch Therapeuten sollten daher Schlaftabletten über einen längeren Zeitraum unreflektiert einsetzen ohne dass begleitende psychotherapeutische Behandlungsangebote im Sinne einer Schlaftherapie auf kognitiv-verhaltenstherapeutischer Grundlage bzw. das Erlernen eines Entspannungsverfahren angeboten und auch durchgeführt werden.

Ein langfristiger Gebrauch von Benzodiazepinen kann im Ausnahmefall notwendig sein. Eine entsprechende Verordnung sollte dann aber nur durch einen Facharzt für Psychiatrie bzw. einen Spezialisten für Gerontopsychiatrie erfolgen.

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Information: Die medizinischen und psychologischen Informationen auf dieser Seite sind allein zur Information über Medizin und Psychologie gedacht. Die Texte ersetzen nicht die Beratung durch einen Arzt oder Psychologen. Die Auskunft auf unserem Gesundheitsportal ersetzt nicht eine Diagnostik und Behandlung bei einem Arzt bzw. Psychiater oder Psychologe. Sie sollten daher nicht anhand der alleinigen Informationen eine bestehende Behandlung ändern. Wenn Sie fehlerhafte medizinische oder psychologische Antworten gefunden haben, schreiben Sie bitte an info@web4health.info.
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