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SSRI : Nebenwirkungen (unerwünschte Wirkungen) von Selektiven Serotonin Wiederaufnahmehemmern

Zusammenfassung: Welche Nebenwirkungen haben SSRI? Übelkeit, Magen-Darmprobleme, Schlafstörungen, Unruhe unter Medikation mit einem SSRI bei Depressionen oder Angsterkrankungen

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SSRI : Nebenwirkungen (unerwünschte Wirkungen) von Selektiven Serotonin Wiederaufnahmehemmern

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Erste Version: 2004-01-29.
Letzte Änderung: 2012-09-19.

Welche Nebenwirkungen haben SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer)?

Antwort:

Jedes Medikament kann unerwünschte Wirkungen haben. Entsprechende Nebenwirkungen einer medikamentösen Behandlung sollten Sie unbedingt bei ihrem Arzt ansprechen. In aller Regel gelten SSRI aber als ausgesprochen gut verträgliche, d.h. nebenwirkungsarme Psychopharmaka. Wenn Beschwerden auftreten, so ist dies in aller Regel in der Anfangsphase der Behandlung (Einstellungsphase) und nur von vorübergehender Dauer.

Da bei einigen SSRI eine lange Wirkdauer bzw. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt sind, sollten Sie unbedingt alle weiteren eingenommenen Medikamente bzw. auch pflanzliche Präparate bei ihrem Arzt angeben!
Zu den häufigsten Problemen in der Anfangsphase gehören Übelkeit bzw. Magen-Darm-Beschwerden, seltener treten Schwindelgefühle oder Kopfschmerzen auf. Bei einigen Patienen kann auch Schwitzen als Nebenwirkung auftreten.

Als sicher relevanteste Nebenwirkung müssen sexuelle Funktionsstörungen (z.B. verzögerter Samenerguss, Beeinfluss der sexuellen Funktionen bei Mann und Frau) genannt werden. SSRI erzeugen keine Toleranz- oder Abhängigkeitsentwicklung. Wichtig zu wissen ist aber, dass bei dem abrupten Absetzen der Medikamente (besonders beim Wirkstoff Paroxetin) ein Absetzphänomen auftreten kann. Bitte setzen Sie daher Medikamente nicht ohne Rücksprache mit ihrem Arzt selbstständig ab!

Zu den einzelnen unerwünschten Wirkungen/ Nebenwirkungen von SSRI:

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
    Entsprechende Probleme können in der Anfangsphase bzw. bei zu schneller Dosissteigerung eintreten. Nicht alle SSRI verursachen entsprechende Probleme (seltener z.B. beim heute gebräuchlichen Citalopram oder auch bei Paroxetin). Beginnt man mit einer niedrigen Dosis lässt sich diese Problematik häufig vermeiden.
  • Kopfschmerzen
    Eher seltene Nebenwirkung zu Beginn einer Behandlung (besonders bei Migräne-Patientinnen). Hier kann ein vom Arzt empfohlenes Kopfschmerzmittel für wenige Tage helfen. Geht von allein wieder zurück.
  • Mundtrockenheit, Sehprobleme, Schwitzen
    SSRI weisen weit weniger häufig als z.b. tricylische Antidepressiva sog. anticholinerge Nebenwirkungen auf. Dennoch kann auch bei SSRI eine gewisse unerwünschte Problematik mit Mundtrockenheit oder Schwitzen auftreten. Seltener (weniger als 2 Prozent der Patienten) klagen über Sehstörungen, Probleme beim Wasserlassen oder Verstopfung).
  • Schlafstörungen / Antriebsmangel
    Eigentlich gelten SSRI eher als antriebsneutrale oder eher antriebssteigernde Medikamente. In der Anfangsphase einer Behandlung kann es jedoch zu Müdigkeit bzw. Antriebsmangel kommen (möglicherweise eher durch die Beeinflussung der Depression bzw. psychischen Problematik). Einige Patienten klagen auch über Schlafstörungen (daher empfiehlt man die Einnahme meist morgens).
  • Schwindel / Benommenheit / Herz-Kreislauf-Beschwerden
    Da Schwindelgefühl bzw. auch Neigung zu niedrigem Blutdruck häufig nur schwer von Symptomen einer Angststörung bzw. Depression zu unterscheiden ist, ist die Beurteilung hier schwierig. Bei einigen Patienten treten jedoch unter SSRI Schwindelgefühl oder auch Blutdruckveränderungen auf.
    Herzrhythmusprobleme oder EKG-Veränderungen sind absolute Raritäten und wohl nicht direkt mit der Medikamenteneinnahme verknüpft.
  • Zittern / Tremor / Unruhe (Akathisie)
    Bei einem sehr kleinen Teil der Patienten wird ein feinschlägiger Tremor (Zittern der Hand) bzw. eine allgemeine Unruhe beim Sitzen oder Stehen (sog. Akathisie) besonders unter Fluoxetin beschrieben.
  • Gewichtsveränderungen
    Grundsätzlich nehmen Patientinnen unter SSRI in aller Regel nicht zu. Bei Patientinnen mit bekannten Essstörungen soll durch die Medikation eher eine Normalisierung erzielt werden. Allerdings kann es in der Abklingphase einer Depression ganz normal zu Appetitsteigerungen bzw. Veränderungen kommen.

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