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Stimulanzien und Schwangerschaft

Zusammenfassung: Wie ist das Risiko einer Stimulanzieneinnahme bei einer Schwangerschaft zu beurteilen?

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Stimulanzien und Schwangerschaft

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Frage: 
Schriftsteller: Martin Winkler

Wie ist das Risiko einer Stimulanzieneinnahme bei einer Schwangerschaft zu beurteilen?

Antwort:

Grundsätzlich wird vor der Einnahme von fast allen Medikamenten in der Frühphase einer Schwangerschaft gewarnt, da eine Schädigung des Embryos möglich ist. Dies gilt auch für die Stimulanzientherapie, so dass von einer Einnahme während der Schwangerschaft oder Stillzeit abgeraten wird.

Allerdings liegen nur wenig Erkenntnisse zu der Frage vor, ob Stimulanzien tatsächlich eine Schädigung am Embryo auslösen könnten. Grundsätzlich gilt besonders in der Frühphase einer Schwangerschaft auch ein "Alles-oder-Nichts-Gesetz". Damit ist vereinfacht gemeint, dass eine Schädigung des Embryos in der Frühphase zum Tod führt. Häufig noch in einer Phase, wo die Frau selber noch nichts von der Schwangerschaft gemerkt hat.

Sorgfältigere Untersuchungen zur Auswirkung einer Methylphenidattherapie bei Schwangerern sind selten. In einer Studie von insgesamt 3082 Müttern wurden insgesamt 11 Frauen identifiziert, die Methylphenidat eingenommen hatten. Bei keinem ihrer Kinder wurden Auffälligkeiten berichtet. In einer weiteren Studiengruppe wurde bei 13 Kinder bei einem Kind ein Herzfehler gefunden (wobei nicht klar ist, ob ein Zusammenhang mit der Medikamenteneinnahme besteht).

Ein erhebliches Risiko stellt der Missbrauch von Stimulanzien (z.B. intravenöse Gabe von Methylphenidat) dar. Hier sind Missbildungen bekannt. Auch bei der Gabe von Amphetaminen in missbräuchlichen Dosierungen ist mit einem Risiko für das Ungeborene zu rechnen.

Nun ist es aber trotz zahlreicher Verhütungsmethoden gerade bei ADHSlerinnen so, dass unbemerkt eine Schwangerschaft eintreten kann, während die Patientin noch Stimulanzien einnimmt.

Derzeit soll eine weitere Studie in den USA hierzu nähere Informationen liefern.

Natürlich kann man hier keine generellen Empfehlungen geben. Eigentlich müsste man auch die Probleme und möglichen Risiken beim Absetzen einer ADHS-Medikation berücksichtigen. Doch im Zweifelsfall wird man immer auf "Nummer sicher" gehen! Hier bleibt die sorgfältige individuelle Beratung der Schwangeren dringend erforderlich.

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