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Ritalin Wirkung von Methylphenidat bei ADHS und bei Gesunden

Zusammenfassung: Ritalin Wirkung von Methylphenidat bei ADHS und bei Gesunden.

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Ritalin Wirkung von Methylphenidat bei ADHS und bei Gesunden

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Frage: 
Schriftsteller: Dr Martin Winkler

Chefarzt Median Klinik Wismar Psychosomatik

Erste Version: 2003-07-18.
Letzte Änderung: 2017-11-25.

Hier werden Fragen zur medikamentösen Behandlung von ADHS beantwortet:
  • Wie wirkt Methylphenidat in Ritalin, Medikinet und anderen Stimulantien?
  • Was passiert wenn ein Kind ohne ADHS Methylphenidat schluckt ?

Antwort:

Psychologie-Portal > Online-Beratung > ADHS > Wirkung Methylphenidat

 

 


Methylphenidat ist ein zur Behandlung von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitäts-Syndrom) zugelassenes Arzneimittel für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. In der Öffentlichkeit wurde meist nur von Ritalin gesprochen, derzeit gibt es aber zahlreiche weitere Anbieter bzw. Darreichungsformen für die Einnahme bei diagnostiziertem Hyperkinetischem Syndrom bzw. ADS vom unaufmerksamen Sutyp. Mehr zur ADHS-Behandlung

Die Therapie mit dem Arzneimittel ist nur im Rahmen eines Gesamttherapiekonzeptes mit ausführlicher Beratung der Eltern über Wirkung und Nebenwirkungen der Medikamente bzw. auch Verhaltensratschläge auf Grundlage der Verhaltenstherapie bei ADHS zu empfehlen.

Wirkung von Methyphenidat bei Gesunden und bei ADHS

Methylphenidat ist der Wirkstoff in den allermeisten Psychostimulantien, die zur Behandlung einer Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt wird.  Methylphenidat ist damit u.a in folgenden Markenpräparaten bzw. Generika enthalten 

  • Medikinet , Medikinet retard oder Medikinet adult
  • Ritalin , Ritalin LA  (als d-methylphenidat auch in Focalin und Focalin LA)
  • Equasym
  • Concerta
  • Generika mit dem Inhaltsstoff Methylphenidat

 


Wann gibt man Methylphenidat / Stimulantien wie Ritalin, Medikinet oder Concerta

Selbstverständlich sollte die Abgabe von Medikamenten nur nach sorgfältiger Indikationsprüfung und Verordnung durch einen in Diagnostik und Therapie erfahrenen Arzt erfolgen. Dabei ist besonders vor einem "Selbstversuch" zu warnen, den leider immer noch einige Eltern machen, "um die Wirkung von Methylphenidat auszuprobieren." Methylphenidat wird daher praktisch nur bei der ärztlich verordneten Behandlung einer ADHS / HKS-Problematik eingesetzt.

 


Was passiert bei einer "versehentlichen" Einnahme von Methylphenidat?

Die Gefahren liegen dabei allerdings nicht in einer vermeindlich schädlichen Wirkung der Tablette. Selbst wenn einmal ein Kind (z.B. Geschwister, Freunde) unabsichtlich eine Tablette einnehmen sollten (was natürlich nicht vorkommen soll und darf, da die Tabletten ordnungsgemäss verwahrt werden müssen), ist nicht mit einer toxischen Wirkung (also einer Gefahr) und natürlich erst recht nicht mit einer Suchtentwicklung zu rechnen. Erfreulicherweise hat Methylphenidat eine hohe therapeutische Sicherheit bei oraler Aufnahme. Lediglich bei bewusst missbräuchlicher Anwendung (intravenöse Gabe bzw. Einnahme von Extremdosierungen oder Auflösen als Schnüffelstoffe) besteht ein nicht zu vernachlässigendes Missbrauchspotential. Zu den unerwünschten Wirkungen bei versehentlicher Einnahme gehören dann

  • Unruhegefühl
  • Kopfschmerzen
  • Unwohlsein im Sinne von Anspannung und ggf. Schwindel
  • Bauchschmerzen
  • Beschleuigter Puls und ggf. Blutdruckanstieg

 

 

Wie wirkt Methylphenidat eigentlich ?

 

Methylphenidat Wirkung an der Synapse
Methylphenidat ist ein zentralnervös wirkendes Stimulans. Dabei ist die Wirkung durch eine Blockade eines Dopamin-Transporter-Systems im Nervensystem gekennzeichnet. Diese Blockade ist reversibel, d.h. hält nur für die Dauer der Wirkung des Medikamentes an. Nach einer Wirkdauer des Medikamentes von ca 3-5 h (bei den Kurzzeitpräparaten) ist das System wieder im Ausgangszustand.

Kinder (bzw. Jugendliche und Erwachsene) mit AD/HS weisen gegenüber Menschen ohne ADHS nun eine höhere Anzahl dieser Dopamintransporter auf. Durch die Blockade dieses Systems wird also ein physiologischer Zustand (entsprechend dem von Nicht-ADHSlern) angeglichen.

Viele (aber nicht alle) Patienten mit AD/HS erleben die therapeutische Wirkung der Tablette im Sinne eines "on-off"-Phänomens, was man am ehesten mit einem Schalter vergleichen könnte. Bei richtig eintitrierter Dosierung, also individuell ermittelter Dosis, die ideal für die Beeinflussung des Dopaminsystems bei dem Patienten ist, beschreiben die Patienten eine deutliche Verbesserung der Wahrnehmung und Aufmerksamkeitsfunktionen. Dies wird z.T. wie "ein Vorhang" oder "sich lösender Nebel" beschrieben. Ist die richtige Dosis ermittelt, gelingt es die Aufmerksamkeit ohne besondere Anstrengung zu halten, aber eben auch Gespräche oder Aktivitäten länger zu verfolgen. Das Gehirn ist nicht mehr stark ablenkbar, insbesondere gelingt es wichtige von unwichtigen Informationen (z.b. Nebengeräusche) besser zu filtern.

Diese Effekte sind auf die Dauer der Wirkung des Medikamentes beschränkt.

 

Wie wirkt nun Ritalin bei Menschen ohne AD/HS?

Menschen ohne ADHS können auch eine unspezifische Konzentrations- oder Leistungssteigerung mit Psychostimulanzien erzielen, was ja zum missbräuchlichen Einsatz dieser Substanzgruppe u.a. bei Studenten zur Leistungssteigerung oder Wachheit vor Prüfungen geführt hatte. Zudem wurde die appetithemmende Wirkung als vermeindliche "Appetitzügler" missbraucht. Im wesentlichen herrschen aber für Menschen ohne ADHS eher Effekte auf das sympathische Nervensystem vor. Durch die Aktivierung des Sympathikus wird ein leichtes Unruhegefühl, vielleicht auch Herzrasen oder leichter Blutdruckanstieg ausgelöst. Dies erleben die meisten bereits als unangenehm (vergleichbar starker Nervosität oder einem zu starkem Kaffeekonsum).

Im Gegensatz zu dem deutlich spürbaren "an-aus"-Effekt bei Patienten mit ADHS erleben Menschen ohne ADHS eher eine kontinuierliche und deutlich dosisabhängige Wirkung. Je höher die eingenommene Dosis desto stärker werden auch die empfundenen Missempfindungen sein.
Ein euphorisiernder Effekt tritt bei therapeutischen Dosierungen von Methylphenidat nicht ein. Weder bei "ADHSlern" noch bei anderen Menschen. Entgegen immer wieder vorgebrachten Behauptungen "eignen" sich als therapeutisch eingesetzte Stimulanzien wie Ritalin nicht als Suchtstoffe und haben auch dementsprechend als alleinige Suchtmittel keine klinische Bedeutung.

Es ist eine schlicht unzutreffende Behauptung, dass Eltern Stimulantien an Kinder ohne ADHS abgeben würden, um "Ruhe zu haben". Dafür eignen sich Psychostimulanzien nun sicher nicht. Vielmehr würde ein Kind ohne ADHS bei der Einnahme von Methylphenidat oder Amphetaminen eher kribbelig und unruhig werden.

Wie erleben nun ADHS-Betroffene die Ritalin Wirkung ?

Etwa 20-30 min nach der Einnahme von Methylphenidat ist mit einem Eintritt der Wirkung von Ritalin oder anderen Psychostimulantien zu rechnen. Die meisten Betroffenen schildern bei der richtigen Dosis, dass sie emotional besser differenzieren können, was für sie eine äußere oder innere Störquelle ist. Sie können sich bei der ADHS-typischen Reizoffenheit bei Reizfilterschwäche unter der Wirkung des Psychostimulans besser abgrenzen bzw. sind nicht durch alle möglichen Aussenreize oder Innenwahrnehmungen abgelenkt. Gleichzeitig wird es leichter, eigene Prioritäten zu erkennen und danach zu handeln. Dies führt dazu, dass nicht alle Dinge emotional zu gleichen Zeit durch den Kopf schwirren.

Somit erleben die Patienten unter der Wirkung von Ritalin, dass sie

  • sich innerlich ruhiger und klarer fühlen
  • sich besser innerlich bremsen können
  • Prioritäten setzen können
  • weniger stark durch äußere Reize ablenkbar sind
  • eine etwas verbesserte Stimmungsstabilität haben
  • weniger erschöpft von ganz normalen Anforderungen des Alltags sind
  • eher sekundär ist damit dann auch die Konzentration besser.

Film über ADHS bei Erwachsenen und die Hilfe von Medikamente

Der Beitrag vom NDR erklärt gut, was bei ADHS wirklich los ist und welche lebenslangen Auswirkungen das ADHS-Syndrom hat.

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