Was sind Frühwarnzeichen bei psychischen Belastungen ?
Woran erkenne ich eine Überforderung oder drohende Rückfallgefährdung bei psychischen Belastungen (z.B. Depressionen oder bipolaren Störungen, Angststörungen, Essstörungen, Schizophrenie)?
Antwort:
Frühwarnzeichen bei psychischen Belastungen
Ein wesentlicher Teil einer Psychotherapie und Informationsangeboten für Patienten mit psychischen Belastungen ist es, individuelle Anzeichen einer drohenden Überforderung (Dekompensation) bzw. eines Rückfalls frühzeitig zu erkennen und darauf angemessen (und rechtzeitig) zu reagieren.
In aller Regel führen psychische Belastungen oder starke Veränderungen und Anforderungen zu einer allgemeinen Stressreaktion im Körper. Jeder Mensch kann darauf aber für ihn sehr typisch reagieren. Da bei praktisch allen psychischen Problemen neben einer angeborenen Veranlagung bzw. Empfindlichkeit auch (gerade!) psychische Belastungen und Stressfaktoren eine Rolle spielen, ist es sehr wichtig auf entsprechende Signale einer Stressbelastung zu achten!
Dann kann man entsprechende körperliche Symptome und Beschwerden auch als Signal für eine drohende Überforderung bzw. das erneute Auftreten psychiatrischer Beschwerden verstehen. Dies ermöglicht zu einem Zeitpunkt Hilfe zu suchen bzw. Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen, der einen schwereren Krankheitsverlauf verhindern kann.
Was könnten nun erste Anzeichen =
Frühwarnzeichen einer psychischen Dekompensation
Woran erkennt man eine Depression ? sein? Gerade der Körper kann wichtige Signale senden:-
Schlafstörungen bzw. Veränderungen des Schlafverhaltens
Als eines der häufigsten Anzeichen für eine Belastungssituation werden Veränderungen des Schlafes angegeben. Dies kann sich auf Probleme beim Einschlafen beziehen (z.B. bei Depressionen) oder aber auf ein stark vermindertes oder sogar aufgehobenes Schlafbedürfniss (z.B. bei Manien oder bei Psychosen). Veränderungen des Schlafbedürfnisses mit weniger oder mehr Schlaf, aber eben auch nicht erholsamer Schlaf sind also immer als Frühwarnzeichen ernst zu nehmen.
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Engegefühl in der Brust / Klossgefühl im Hals / Missempfindungen
Gerade bei Patienten mit Angststörungen und Depressionen wird ein subjektives Engegefühl ("wie ein Ring oder Reifen" oder "Herzstiche") als ein typisches Beschwerdesymptom angegeben. Sie fühlen sich "nicht wohl in ihrer Haut", so daß auch Kribbeln oder Missempfindungen am Körper auftreten können. Typisch ist auch ein Engegefühl oder Schluckbeschwerden im Hals.
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Kopfschmerzen bei Depressionen
Als Spannungskopfschmerz bezeichnen Ärzte und Psychologen einen sehr sehr häufigen Kopfschmerztyp, der auf eine Anspannung bzw. Verspannung der Nacken- und Gesichtsmuskulatur bei Belastungen zu erklären ist. Häufig klagen die Patienten über drückende Schmerzen über den Augen und der Stirn oder eine Art "Ring" oder "Reifen" um den Kopf. Nicht selten sind auch Nackenschmerzen bzw. eine entsprechende Verhärtung zu verzeichnen.
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Herzrasen oder veränderte Atmung
Durch die Erregung des autonomen Nervensystems (Sympathikus) ist häufig eine Pulsbeschleunigung oder erhöhter Blutdruck möglich. Dies spüren einige Patienten als Herzrasen, Herzstolpern oder dem subjektiven Gefühl von Aussetzern. Auch die Atmung kann flacher oder beschleunigter sein.
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Veränderungen im Magen-Darm-Bereich
Ärger und Belastungen "schlagen auf den Magen". Als sog. funktionelle Magen-Darmbeschwerden ist bei Belastungen eine Veränderung des Appetits und des Stuhlgangs möglich (z.B. Verstopfung). Andere Patienten berichten über einen Wechsel von Durchfall und Verstopfung bzw. krampfartigen Beschwerden mit Blähungen = Colon irritabile
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Unterbauchbeschwerden
Gerade bei Frauen sind häufig auch Beschwerden bzw. Schmerzen im Unterbauch ein häufigeres Anzeichen für Belastungen