Kann man Glückspiel-Abhängigkeit behandeln?
Was hilft bei Spielsucht?
Antwort:
Eine Anlaufstelle wären zunächst Selbsthilfegruppen für Spielsüchtige. Häufig arbeiten diese ähnlich wie Selbsthilfegruppen für Alkoholiker (z.B. Anonoyme Alkoholiker). Der Grundgedanke dieser Gruppen ist es, dass ein Mensch mit einer Suchtproblematik sein ganzes Leben weiter ein Risiko für Suchtprobleme haben, selbst wenn er keinen Alkohol mehr trinkt oder Glückspiel betreibt. Der einzige Weg aus der Spielsucht ist es also demnach, für immer komplett mit dem Spielen aufzuhören, da der Süchtige ansonsten den Versuchungen des Glückspiels jederzeit wieder unterliegt.
Eine weitere Möglichkeit wären Beratungsstellen oder Suchtambulanzen (z.B. DROBS in Drogenberatungsstellen). Im persönlichen Gespräch wird eine Lösung für zugrundeliegende Probleme gesucht. Auch eine Schuldenberatung kann hilfreich sein. In schweren Fällen wird auch eine stationäre Behandlung erwogen. Die Behandlung der Spielsucht setzt natürlich zunächst daran an, das Spielen zu beenden. In der ersten Phase der Behandlung wird dabei eine Auflistung der zugrundeliegenden Probleme erstellt. Hierzu gehört auch ein Schuldenplan, wobei konkrete Perspektiven zur Schuldentilgung und Beziehungsprobleme entwickelt werden und auf tiefer liegende Probleme eingegangen wird. Manchmal hat die Entwicklung der Spielsucht mit dem Verlust nahestender Personen oder subjektivem Gefühl der Vernachlässigung und der Minderwertigkeit zu tun. Manchmal kann auch starke innere Unruhe und Impulsivität eine Rolle spielen. All dies macht häufig eine längerfristige Therapie sinnvoll, die auch die Familie des Betroffenen mit einbeziehen sollte. Weiter....