Was passiert, wenn ich wieder gesund werde? Was sollte man beachten, wenn man das Ende einer Psychotherapie plant?
Antwort:
Einige Patienten können sich nicht dazu entschliessen, eine Psychotherapie zu machen, weil sie nicht wissen, wie ihr Leben danach aussehen wird. Wenn man an seine derzeitigen Gewohnheiten und Verhaltensweisen gewöhnt ist, scheint jegliche Veränderung seltsam zu sein. Manchmal haben diese Ängste einen realitischen Hintergrund da möglicher Weise das Umfeld nicht unbedingt positiv auf Veränderungen reagieren wuerde, wenn sich der Patient zum Beispiel durchsetzungsfähiger verhält anstatt nur das zu tun, was andere von ihm erwarten.
Daher muss manchmal auch das Umfeld lernen, dass sich eine bedeutende Veränderung in einer Person vollzogen hat. Das kann am Anfang einige Muehen kosten, aber am Ende lohnt es sich.
Um herauszufinden, was Sie wirklich erreichen wollen, nehmen Sie sich ein Blatt Papier und machen Sie eine Liste mit positiven und negativen Aspekten einer Therapie. Versuchen Sie antworten auf folgende Fragen zu finden:
-
Was wird das Erste sein, was Sie nach einer Therapie machen können?
(z.B. ins Kino gehen nach einer Therapie einer Panikstörung, alte Freunde treffen nach einer Therapie einer sozialen Phobie) - Welche Personen wuerden Ihre Bemuehungen, sich in positiver Hinsicht zu verändern, unterstuetzen?
- Wie könnten Sie sich selbst belohnen, wenn Sie die Therapie beenden?
- Bis sich eine Veränderung vollzogen hat, dauert es eine gewisse Zeit. Sie werden die neuen Verhaltensweisen erst einmal im wirklichen Leben "ueben" muessen. Das kann harte Arbeit sein und nicht immer in jeder Situation erfolgreich. Seien Sie auf Probleme vorbereitet.
- Sie werden wieder mehr Verantwortung uebernehmen muessen (z.B. wieder zur Arbeit zu gehen). Dies wird Ihren Tagesablauf verändern und es kann sein, dass Sie weniger Zeit fuer sich und Ihre Familie haben werden.
- Sie werden mehr Selbstvertrauen haben, was Probleme mit guten Freunden verursachen könnte, wenn Sie nicht immer mit Ihnen uebereinstimmen.
- Am Ende einer Therapie fuehelen sich einige Patienten "einsam", da sich durch die Möglichkeit immer ueber persönliche Probleme reden zu können, eine enge Beziehung aufgebaut hat. Dies sollte am Ende besprochen und ueber alternative Möglichkeiten nachgedacht werden.