Was sind die Kontraindikationen für psychologische Behandlungen?
Welche Kontraindikationen kann es gegen Psychotherapie geben?
Bei welchen Erkrankungen ist Psychotherapie nicht sinnvoll oder möglich?
Antwort:
Es gibt eigentlich sehr wenige Kontraindikationen, die eine psychologische Behandlung betreffen würden. Diese beziehen sich auch nur auf die alleinige psychotherapeutische Behandlung ohne eine begleitende medikamentöse Behandlung oder auf einige wenige schwere psychiatrische Krankheitsbilder.
Dies sind: Akute Psychosen, Schwere Depressionen, (Hypo-)manien, organische Hirnerkrankungen oder Psychosyndrome, schwere Persönlichkeitsstörungen und schwere Formen einer Anorexia Nervosa. In diesen Fällen sollte eine zusätzliche Behandlung (z.B. in Form von Medikamenten oder aber z.B. eine Ernährungsergänzung bei Anorexie) erfolgen.
In all diesen Fällen ist eine vorherige Diagnostik von einerm Arzt (am besten von einem Spezialisten im Bereich Psychiatrie) unbedingt erforderlich.
Zudem sollte man in diesen Fällen eine psychotherapeutische Behandlung nur dann beginnen, wenn sie in einem Gesamtbehandlungsplan abgeestimmt ist, der mit einem Psychiater abgestimmt wurde.
In jedem Fall sollten sie wenn sie eine Psychotherapie bei sich für erforderlich halten zunächst den Kontakt zu ihrem Hausarzt suchen, um auch mögliche körperliche Ursachen der Problematik und kurzfristige Hilfestellungen und Unterstützung abzusprechen. Im Sinne einer Lotsenfunktion kann er sie dann weiterführend beraten und häufig auch geeignete Ansprechpartner vor Ort benennen.