Was ist eine Elektrokrampftherapie? Wann wird sie angewendet? Ist es eine sichere Behandlungsform?
Antwort:
Indikation für die Elektrokrampftherapie / Elektrokonsvulsionstherapie
- wahnhafte Depressionen
- therapieresistente rezidivierende Depressionen
- perniziöse Katatonie bei Schizophrenie
Bei der EKT wird unter kontrollierten Bedingungen einer Kurznarkose ein kurzzeitiger epileptischer Anfall provoziert, in dem man Elektroden auf dem Kopf des Patienten anbringt und elektrisch stimuliert. Die Patienten erhalten eine Kurz-Narkose und Muskelentspannung, so dass sie dies selber garnicht mitbekommen.
unilaterale Stimulation bei der EKT
Dabei wird in der nicht dominanten Hirnhälfte (also in aller Regel der rechten Hirnhälfte bei Rechtshändern) eine Krampfanfall für mindestens 20-30 Sekunden ausgelöst. Meistens werden 6-12 Sitzungen durchgeführt, die man ca 2-3 mal in der Woche anbietet. Eine EKT setzt man zumeist bei schweren depressiven Störungen (u.a. mit psychotischen Merkmalen oder Bewegungshemmungen) ein und kann dabei lebensrettend sein, weil sie viel schneller als eine medikamentöse Behandlung wirkt. Je stärker und ausgeprägter eine Depression ist, desto besser wirkt die EKT zunächst. Um den Behandlungserfolg zu sichern, wird man in aller Regel anschliessend eine medikamentöse Behandlung empfehlen.
Die EKT gilt als ausgesprochen sichere Therapie. Nebenwirkungen durch die Elektrotherapie selber treten nicht auf, ein minimales Risiko besteht allerdings durch die (Masken-)narkose. Zwar erleben einige Patienten unmittelbar nach der Behandlung einen kurzzeitigen Gedächtnisverlust (Amnesie), dauerhafte intellektuelle Beeinträchtigungen treten jedoch durch diese Art der Behandlung nicht auf!
Geklagt wird allenfalls über
- Unruhe nach der Durchführung = sog. postikatle motorische Unruhe für 5- 10 min
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- "Muskelkater"