Ist Magersucht (Anorexie) eine Psychose
Antwort:
Einige erfahrene Therapeuten sagen, daß Magersucht eine Psychose sei , da die Patientin kein Krankheitsbewusstsein hat. Andere meinen, die Anorexie entspreche eher einer Sucht und auch hier hätte der Süchtige im eigentlichen Sinne zunächst kein Krankheitsdruck oder würde sich als krank ansehen. Hunger kann seelisches Leiden zunächst mildern. Wenn die tägliche Kalorienaufnahme unter 400 kcal liegt verschwindet auch irgendwann das Hungerempfinden und die Magersüchtige hat zunächst ein subjektives Gefühl und Ruhe oder sog. Macht und "Kontrolle" über ihren Körper.
Es gibt zwei Arten Magersucht:
- Eine Art ist sehr der Bulimie ähnlich, da auch hier zunächst Heisshungerattacken bestehen können, dann aber ein extremes Erbrechen oder sonstige Massnahmen zur exzessiven Gewichtsreduktion (Abführmittel, Laufen etc) eingesetzt werden, um letztlich das eigene Körpergewicht zu verringern.
- Die andere Art ißt dauerhaft viel zu wenig
Extremes Hungern verringert die Menge des Hormons Serotonin, das im Zusammenhang mit Gefühlen der Depression und Angst steht.
Bei Patientinnen, die ausdauernd zu wenig essen nimmt man an, dass die Serotoninspiegel ursprünglich eher zu hoch waren und sie eine Angstproblematik oder Depressionen hätten. Sie versuchen so, Wahrnehmungen für sie unangehmer Gefühle zu unterdrücken.
Bei der anderen Art der Magersucht (mit Entsprechungen zur Bulimie) wird dagegen eher ein zu niedriger Serotoninspiegel vorliegen. Durch das Essen bzw. die Heisshungerattacken werden die Serotoninspiegel eher erhöht (so enthält z.B. Schokolade Serotonin)
Mehr über Symptome, Ursachen udn Behandlung von Magersucht /Anorexia nervosa
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