Gibt es einen Zusammenhang zwischen Angststörungen und Sucht bzw. Abhängigkeitserkrankungen?
Können Benzodiazepine bei Angst zur Sucht führen ?
Antwort:
Angst und Sucht / Abhängigkeitsprobleme
Ein Teil der Menschen, die unter einer Panikstörung leiden, haben auch deutliche Beeinträchtigungen durch Suchtprobleme (z.B. Alkohol, Haschisch, Benzodiazepine oder Kokain). Dabei sind die Zusammenhänge zwischen Angst und Suchtproblemen häufig sehr komplex.Bei einem grossen Teil der Patienten, besonders Männern, kann man feststellen, dass besondere Belastungen dem exzessiven Konsum von Alkohol vorausgehen. Ein beträchtlicher Anteil von Alkoholikern oder Opfer von anderen Suchtstoffen beginnt daher möglicherweise ihre Suchtkarriere nach einem ungeeigneten Versuch ihre Ängste mit Suchtmitteln zu bekämpfen.
Etwa 30% der Menschen mit Panikstörungen haben einen Alkoholmissbrauch und bis zu 17% weisen auch einen Missbrauch von anderen Drogen wie Kokain oder Marijuana auf, um (erfolglos) mit den Belastungen und Ängsten aufgrund der Panikstörung zurecht zu kommen.
Bei einem anderen Teil der Patienten kann man annehmen, dass Angstsymptome vielmehr als ein Teil der Entzugssymptome bei nachlassender Alkoholwirkung entstehen.
Wenn man die Wechselbeziehungen zwischen Suchtmittel und Angst untersucht muss man auf jeden Fall sorgfältig unterscheiden, welche Problematik vorliegt bzw. als erste Störung bestand.