Macht es Sinn eine Psychotherapie oder Antidepressiva-Therapie im Endstadium einer Krebserkerankung zu beginnen?
Antwort:
Aber besonders Krebspatienten mit ungünstiger Prognose können von einer Psychotherapie (und / oder einer medikamentösen Stimmungsstabilisierung) profitieren, was aber ganz erheblich von den Kenntnissen und Einfühlungsvermögen der betreuenden Personen (Angehörige, Ärzte und Krankenpflege) abhängen kann.
Grundsätzlich sollte jede Art von anhaltender psychischer Belastung, die im Rahmen der durch die Krankheit vorgegebenen Möglichkeiten mit einer befriedigenden Lebensführung kollidieren würden, Anlass für eine Betreuung und Therapie sein. Viele der Symptome lassen sich nämlich sehr wohl deutlich positiv beeinflussen bzw. ggf. ganz beseitigen!
Dabei ist die häufigste psychiatrische Diagnose, die bei schweren Krebserkrankungen gestellt wird, die einer Anpassungsreaktion. Hierbei werden häufig sowohl depressive aber auch erregte Zustände, akute paranodide Reaktion oder auch eine reaktive Verwirrung bzw. Desorientierung gesehen.
Dabei können allerdings auch Symptome durch (Hirn-)metastasen oder aber auch durch die Medikation, die zur Krebsbehandlung erforderlich ist, verursacht sein.
Daher muss die Behandlung dieser Symptome sehr genau die möglichen Auslöser der Probleme identifizieren.
Wenn es für den Patieten selbst nur wenig Möglichkeiten für Veränderungen gibt, kann auch die Unterstützung und Begleitung der Angehörigen zum Verständis der Problemsituation und in der Krankheitsbewältigung viel von dem Stress, der auf ihnen lastet nehmen.
Dennoch sollte man aber sich daran erinnern, dass es nie möglich und auch nicht erstrebenswert sein kann, alle emotionale Belastung und Auseinandersetzung des Patienten und seiner Familie in der Bewältigung der schweren Erkrankung zu beseitigen.
Das Ziel der Interventionen sollte eine Erleichterung von allen unnötigen und behindernden Symptomen sein, so dass die Bewältigung und der Umgang mit der eigenen Erkrankung so leicht wie möglich gemacht werden kann.