Was meint eigentlich Störungsbild-Teaching bei ADHS? Wie erkläre ich meinem Kind ADHS? Wie sollte man Kinder und Jugendliche über ADHS informieren?
Antwort:
Sicher sollte dies nicht so geschehen, dass man ADHS als Behinderung oder unweigerliche Ursache für Probleme und Scheitern darstellt. Eine solche leider bisweilen als Etikettierung verwendete Ausgrenzung würde die vielfältigen negativen Erfahrungen und die häufig bereits subtil bestehenden Selbstzweifel des Betroffenen Kindes ja nur verstärken.
Vielmehr geht es darum, sich mit den Hintergründen des "Anderssein" schrittweise zu beschäftigen. Hier können und sollten möglichst altersgerechte Beispiele und Erfahrungen aufgegriffen werden. Ein häufiger Vergleich für Kinder mit primär hyperaktiven und impulsiven Verhaltensproblemen ist der "Rennwagen-Vergleich". Dies könnte etwa wie folgt aussehen: "Du hast ja schon gemerkt, dass du offenbar unheimlich viel Energie hast. Du bist ständig in Bewegung und hast scheinbar soviel PS wie der stärkste Formel-1-Motor. Damit kommst Du unheimlich schnell voran. Nur leider sind die Bremse und die Kupplung auf diese Energie nicht so recht ausgelegt. Die passen vielleicht eher zu einem Fahrrad. Sie sind nicht schlecht, reichen aber für die Kraft nicht so recht aus. Wenn es mal schwieriger wird oder Du nicht so recht acht gibst, kann man schon mal aus der Kurve geraten oder nicht mehr rechtzeitig abbremsen können. Da können ganz schöne Probleme entstehen... So ähnlich läuft es auch in deinem Gehirn ab. Das Bremsen und rechtzeitige Reagieren in bestimmten Situationen ist offenbar für dich ein Problem." Dabei sollte man sorgfältig zuhören, welche Erklärungen oder Überzeugungen die Kinder bzw. Jugendlichen selber von ihrer Situation haben. Gerade auch dann, wenn sie Vorurteile oder Hänseleien von anderen übernommen haben (z.B. "Pillenfresser") oder aber bereits erhebliche Selbstwertprobleme bestehen ("ich will doch nur, dass ihr mich lieb haben könnt").