Welche Diagnostik erfolgt bei Anpassungsstörungen?
Antwort:
Gesundheitsportal > Anpassungsstörung
Diagnose Anpassungsstörung
Die Diagnose einer Anpassungsstörung ist häufig eine sogenannte Ausschlussdiagnose, die durch das persönliche Gespräch mit dem Arzt bzw. Psychotherapeuten gestellt wird. Dabei wird einerseits im Gespräch nach möglichen Auslösern der derzeitigen Symptomatik geschaut, andererseits aber andere schwerwiegende psychiatrische Erkrankungen (z.B. eine Depression, Angststörung, ein Suchtproblematik etc.) ausgeschlossen. Aufwendige Laboruntersuchungen oder Appartediagnostik werden lediglich bei begründetem Verdacht auf eine körperliche Ursache der Beschwerden gemacht. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn der Patient zunächst hauptsächlich über Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel oder Spannungsgefühle oder Schmerzzustände klagt.
Hier ist es jedoch wichtig, das im Zusammenwirken von Arzt und Patient ein gesundes Mass an Diagnostik gefunden wird, um eine sinnlose Überdiagnostik zu verhindern. Da in aller Regel keine organische, d.h. körperliche Ursache der Beschwerden zu erwarten ist, wäre eine wiederholte Diagnostik nicht zielführend, sondern kann vielmehr zu einer zunehmenden Verunsicherung und Beeinträchtigung des Patienten beitragen.
Empfehlenswert ist vielmehr einmalig eine Ausschlussdiagnostik zu machen, die bei begründetem Verdacht auf neue Symptome - besser aber in festgelegten Abständen von ca 1/2 Jahr - wiederholt werden können:
- ausführliches Gespräch über Symptomatik und Auslöser
- gründliche körperliche und orientierende neurologische Untersuchung durch den Arzt
- Routinelabor
- EKG
- ggf. einmalig Computertomographie oder andere bildgebende Diagnostik des Kopfes (Kernspintomographie)
- ggf. EEG
Weitere Spezialuntersuchungen sind in aller Regel bei dem begründeten Verdacht auf eine Anpassungsstörung verzichtbar. Vielmehr liegt der Schwerpunkt der Diagnostik und auch Behandlung auf dem vertrauensvollen Gespräch zwischen Arzt bzw. Psychotherapeut und Patient.
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