Frage:
Kann man eine Prämenstruell Dysphorische Störung PMDS behandeln? Wie? Behandlung eines schweren PMSAntwort:
Beim prämenstruellen Syndrom können erhebliche psychische Probleme mit Reizbarkeit und depressiver Niedergeschlagenheit auftreten.
Typisch ist dabei, dass zyklusabhängig (zumeist in der späten Lutealphase) körperliche und psychische Beschwerden beim PMSD auftreten, die zu ganz erheblichen Beeinträchtigungen führen. Im Gegensatz zum "einfacheren" Prämentstruellen Syndrom (PMS) sind die Beschwerden so schwerwiegend, dass sie zu einer ganz erheblichen Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit führen. Hierzu gehören Reizbarkeit (Irritablilität bzw. Dysphorie), depressive Verstimmung, Schlafstörungen bei PMDS, Spannungsgefühl in den Brüsten und häufig auch Beinen bei Wassereinlagerungen, Gelenk- und Muskelschmerzen und Hungergefühle.
Vorgeschlagene Behandlungsmöglichkeiten bei PMS reichen von Änderungen des Lebensstil und Stressmanagement bis hin zu psychotropen Medikamenten, hormonellen Behandlungen oder sogar chirurgischen Eingriffen zur Entfernung der Eierstöcke in Extremfällen. Neuerdings diskutiert man auch eine Lichttherapie bei PMS / PMDS, da sich eine Abhängigkeit der Stimmung von Lichteinflüssen ähnlich wie einer saisonalen affektiven Störung zeigte.
Serotonin Wiederaufnahme Hemmer (z.B. Citalopram, Seroxat, Paroxetin) oder Clomipramin haben offenbar eine gute Wirksamkeit bei Frauen, bei denen andere konservative Verhaltensänderungen keine Erfolge erbracht haben. Diese Behandlung zeigt häufig beeindruckende und schnelle Erfolge mit nur geringen (oder keinen) Nebenwirkungen und kann auch nur in der "kritischen" Zeitspanne eingenommen werden. Aktuellere Studien zeigen auch eine Wirksamkeit der SSRI bereits bei sehr niedrigen Dosierungen. Man sollte jedoch verschiedene Dosierungen ausprobieren, bevor man diese Therapieoption verlässt.
Im Gegensatz zur klassischen antidepressiven Behandlung mit SSRI ist die Pharmakotherapie mit SSRI intermittierend, d.h. auf bestimmte Tage beschränkt. In aller Regel ab dem Eisprung (in der Lutealphase bis Ende der Menstruation). Die Wirkung sieht man in aller Regel sofort, wobei auch niedrigere Dosen (z.B. 50 mg Sertralin) wirksam sein können.