Frage:
Was bedeutet "Angst vor der Angst"?Antwort:
Schon allein diese Befürchtungen und Erwartungsängste führen zu einer deutlichen massiven Anspannung und sind damit nicht selten tatsächlich eine wesentliche ungünstige Bedingung für das Auftreten erneuter Angstanfälle!
So findet man bei zahlreichen Patienten mit Angststörungen eine verstärkte Selbstbeobachtung. Damit ist gemeint, dass auf alle Arten von körperlichen Signalen oder minimalen Abweichungen geachtet wird und diese dann meist dramatisch bzw. als gefährlich eingeschätzt werden. Beispiele wären (völlig normale) Unregemässigkeiten des Herzschlages, Veränderungen der Hautrötung oder Engegefühle in der Brust. Letztlich müssen also die Symptome (der Angststörung) garnicht selbst auftreten, es reicht schon die Erwartung, dass dies noch einmal auftreten könnte.
Somit werden mögliche Gefahren oder Auslösesituationen in Gedanken ausgemalt und Vorkehrungen getroffen, dass "keine Angstanfälle" auftreten. So verständlich es auch zunächst erscheinen mag, so liegt doch die eigentliche Gefahr nicht in den Angstanfällen, sondern darin Handlungsfreiheiten im Leben dadurch einzubüssen und ständig in der Angst vor einem erneuten Angstanfall zu leben.
Beispielhaft für hieraus resultierende Vermeidungsstrategien wären z.B.:
Die Therapie einer solchen Angst vor der Angst liegt einerseits in der Information über den Ablauf und Symptome eines typischen Angstanfalls, das Erlernen von realistischeren Bewertungen und Gedanken über Angst, Entwickeln eigener Bewältigungsstrategien im Umgang mit der Angst (und nicht Kampf gegen die Angst) und nicht zuletzt eine Expositionstherapie. Hierbei lernt man unter therapeutischer Anleitung sich der Angstsituation zu stellen und die Erfahrung zu machen, dass ein Angstanfall mit allen körperlichen, emotionalen und gedanklichen Reaktionen zwar ausgesprochen unangehm sein kann, aber wieder vorbei geht und keinesfalls ein lebensbedrohliches Ereignis ist.
Mehr zum Thema Angststörungen