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Methylphenidat Indikation
Methylphenidat ist der am häufigsten verordnete Wirkstoff zur medikamentösen ADHS-TherapieWichtig ist, dass man eine Medikation mit dem Psychostimulans immer im Rahmen eines umfassenden Therapiekonzeptes bzw. multimodaler Behandlung bei Aufmerksamkeits-Defizit-/ Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) einsetzen wird. Dazu gehört vor allem auch
- ausführliche Diagnostik und Berücksichtigung von möglichen Differentialdiagnosen und Begleiterkrankungen
- umfangreiche Aufklärung bzw. Informationsvermittlung über ADHS im Rahmen eines Elterntrainings unter altersgemässer Einbeziehung des Kindes oder Jugendlichen
- Vermittlung von Strategien im Umgang mit den syndromtypischen Besonderheiten und Stärken von ADHS am ehesten auf Grundlage der Verhaltenstherapie bei ADHS
- Je nach spezieller Symptomatik kann dann zusätzlich auch beispielsweise Ergotherapie, eine Sprachtherapie (Logopädie) oder Krankengymnastik erforderlich sein, um zusätzliche Probleme mit einbeziehen zu können. Häufig wird man Methylphenidat erst dann einsetzen, wenn schon über viele Wochen, Monate oder Jahre entsprechende Förderungen des Kindes, ggf. auch Erziehungsberatung oder weitere Therapiemaßnahmen erfolgten. ADHS beginnt ja eben auch nicht plötzlich, sondern ist eine lebenslange und seit der frühen Kindheit bestehende Problematik.
Obwohl Methylphenidat bzw. überhaupt Stimulantien bzw. ADHS-Medikamente schon sehr lange angewendet werden und eine hohe therapeutische Sicherheit aufweisen, bestehen immer noch grosse Unsicherheiten und Vorurteile vor einer vorschnellen Verordnung von MPH = Methylphenidat.
Aus Sicht von ADHS-Spezialisten sind diese Ängste zwar verständlich, aber auch unbegründet.