Mein Sohn, 28 Jahre alt bekommt seit 8 Jahren Ritalin, Ritalin ret, dies wurde durch Medikinet ret. ersetzt.
Grunderkrankung : tuberöse Sklerose, gut eingestellte Epilepsie, Hyperaktivität.
Seit mein Sohn Medikinet ret.2x20mg morgens und Ritalin 10mg um 15 Uhr bekommt hat er endlich wieder eine gute Lebensqualität, er ist Gesellschaftfähig geworden. Nun wurde mir gesagt, Medikinet ret. dürfte nicht mehr verschrieben werden. Wir haben jetzt noch für 50 Tage Tabletten, was sollen wir dann tun? Wir finden zur Zeit keinen Arzt der dieses Medikament meinem Sohn verschreibt.
Können Sie uns weiterhelfen?
Monika Berg
Die Aussage ist so nicht ganz richtig. Verschrieben werden kann es schon, es muss nur nicht unbedingt von der Gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden. Vor wenigen Wochen ist eine Studie über 24 Wochen zur Wirksamkeit von Medikinet retard bei Erwachsenen abgeschlossen worden. Der Antrag auf die Zulassung des Medikamentes für Erwachsene läuft bzw. wird bald eingeleitet. Derzeit helfen sich die Ärzte meist damit, dass sie nur ein Privatrezept ausstellen.
Es gibt einigen Wirbel bzw. Unklarheiten über die Verordnungsfähigkeit. Andererseits sprechen sich Experten und Selbsthilfegruppen ganz klar für die Verordnung und auch Bezahlung aus.
Sie sollten sich daher an die Selbsthilfeorganisationen wie den adhs-deutschland e.V. (bzw. bv-ah.de oder auek.de oder adsev.de) wenden, um ggf. Ansprechpartner zu finden. Manchmal kann man auch bei einer Institutsambulanz einer Psychiatrischen Klinik Glück haben, die ausserhalb der Budgetregelungen noch eher die Medikamente verschreiben können.
Dr. Martin Winkler
Klinik Lüneburger Heide
ADHS-Schwerpunkt