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  Konzentrationsprobleme bei Nikotinentzug
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KOM2002 (plain)  Konzentrationsprobleme bei Nikotinentzug

Thread Messages in thread:

reply Re: Konzentrationsprobleme bei Nikotinentzug , ****** , 09 Jan 2005 21:24
plain Konzentrationsprobleme bei Nikotinentzug , ****** , 09 Jan 2005 19:45
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Konzentrationsprobleme bei Nikotinentzug
From: ******
Date: Sun, 9 Jan 2005 19:45:05 +0100
Language: German

 


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Hallo,

mein Freund hat vor kurzem (vor 2 Wochen) mit dem Rauchen aufgehört, hat auch eigentlich keinerlei Intention, wieder anzufangen... er beklagt sich aber seitdem, dass er sich nicht mehr konzentrieren kann, auf den Stoff aus der Uni, er könne sich nicht mal den Inhalt eines normalen Zeitungsartikels merken... Angeblich war das vor dem Aufhören ganz anders... Und jetzt steht in der Uni viel Arbeit an, und er steht kurz davor, wieder zur Zigarette zu greifen, was ich natürlich verhindern will... Gibt es dazu Möglichkeiten, wie er seiner Konzentration wieder auf die Sprünge helfen kann?

Danke
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Re: Konzentrationsprobleme bei Nikotinentzug (Reply to: 39113 from ****** )
From: ******
Date: Sun, 9 Jan 2005 21:24:32 +0100
Language: German

 


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Natürlich kann es eine ganze Reihe von möglichen Gründen geben, warum sich ihr Freund nach dem löblichen Entschluss der Nikotinabstinenz jetzt subjektiv oder objektiv schlechter konzentrieren kann.

Zunächst könnte man diskutieren, dass immer noch Auswirkungen des Entzugs selber vorherrschen. Nikotin ist ein zentralwirksames Gift, dass die Botenstoffe des Gehirns beeinflusst. Die Umgewöhnung an den Zustand ohne Nikotin kann durchaus mehrere Wochen oder gar Monate dauern.

Andererseits kann man durchaus auch diskutieren, dass Nikotin eine Art "Medikament" sei (siehe hierzu z.B. http://web4health.blogspot.com/2004/12/nikotin-als-medikament.html). Rauchen als Selbstmedikation mag zunächst etwas merkwürdig klingen. Es gibt jedoch durchaus zahlreiche Patienten z.B. mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) oder aber Depressionen oder auch (sicher bei ihrem Freund nicht zutreffen) psychotischen Störungen, die unter Nikotin eine Besserung des Konzentrationsvermögens bzw. Abnahme von innerer Unruhe und Ablenkbarkeit berichten. In diesem Fall würde es um die Behandlung der Grunderkrankung gehen. Möglicherweise wäre es also im Falle ihres Freundes zielführend, eine vorbestehende und dann durch die Zigaretten mehr oder weniger "gut" verdeckte Konzentrationsstörung zu ermitteln.

Allerdings sollte man auch bedenken, dass es auch psychische Gewöhnungseffekte bzw. Gewohnheiten gibt. Für viele Menschen stehen gerade monotone Aufgaben wie Lernen in einem direkten Zusammenhang mit der Gewohnheit sich eine Kippe anzuzünden. So unterteilt man den Lernstoff durch eine Zigarettenlänge oder trifft sich in einer Raucherpause... All diese Gewohnheiten sind sicher nicht von heute auf morgen zu ändern.

Wenn ihr Freund also "durchhalten" will oder soll, wäre zunächst körperliche Bewegung und Aktivierung angesagt. Möglicherweise würde auch gesunde Ernährung hilfreich sein. Verfolgt man den Gedanken der Selbstmedikation mit Nikotin, könnte man auf die Idee kommen, andere ähnlich wirkende "Drogen" zu empfehlen. Dies wäre Schokolade, Koffein in Cola, Kaffee oder auch Tee... Sicherlich wären hier aber auch langfristige gesundheitliche Probleme zu befürchten, obwohl es sich dabei sicher um übliche Mittel zur kurzfristigen Steigerung der Konzentrationsfähigkeit handelt.

Sollten deutlichere Anzeichen für Aufmerksamkeitsprobleme, leichte Ablenkbarkeit, Unruhe oder sonstige Auffälligkeiten durchgehend seit der Kindheit bestehen, wäre sicher eine Diagnostik bei einem Experten für ADHS / Hyperaktivität besser...

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