Was versteht man unter RLS / Restless-Legs-Syndrom?
Antwort:
Restless-legs-Syndrom RLS
Etwa jeder 20. Mensch leidet häufiger unter sogenannten Restless-legs = unruhigen Beinen. (ICD 10 G 99.8) Dieses neurologische Krankheitsbild kann zu quälenden Beschwerden und Missempfindungen führen, die besonders nachts bzw. unter der Bettdecke verstärkt wahrgenommen werden. Neben der eigentlichen Unruhe der Beine kann es daneben auch zu sog. perioden Beinbewegungen führen.Viele Patienten fallen als "Nachtwanderer" auf, d.h. sie können nicht nachts längere Zeit ruhig im Bett liegen bleiben.
Diagnostische Kriterien des Restless-Legs-Syndroms
HauptkriterienWeitere Kriterien des Restless-Leg-Syndrom
Ausschlusskriterien Restless-Leg-Syndrom
Die Abgrenzung der Bewegungsunruhe des Restleg-legs-Syndrom vom Hyperkinetischen Syndrom / ADHS kann bei Erwachsenen schwierig sein. Die Erkrankungen können gemeinsam (komorbid) auftreten, unterscheiden sich aber ansonsten u.a. im Erkrankungsbeginn. Das Hyperkinetische Syndrom hat den Beginn im frühen Kindesalter, während RLS doch in aller Regel erst später symptomatisch wird.
Ursachen Restless-leg-Syndrom
Die genauen Ursachen des Syndroms sind noch nicht endgültig bekannt. Man geht von einer Störung im Dopamin-System aus, d.h. einem Ungleichgewicht eines Botenstoffes im Nervensystem. Im Gegensatz etwa zum Parkinson-Syndrom liegt aber nicht etwa eine Störung der Dopamin-Bildung (Produktion) vor, sondern es dürfte sich eher um eine Störung auf der Rezeptor-Ebene handeln.
Man kann davon ausgehen, dass es eine genetische Veranlagung für das Syndrom gibt. Seltener sind durch medizinische Folgen ausgelöste unruhige Beine (z.B. bei Nierenerkrankungen, andere Polyneuropathien oder Schwermetallbelastungen)
Die Diagnostik kann u.a. eine spezielle Untersuchung der Beinbewegungen in einem Schlaflabor erforderlich machen. Auch wenn RLS an sich selber keine direkte psychische Ursache oder Wirkung hat, so wird doch häufig durch das Leiden ähnlich wie bei chronischen Schmerzsyndromen die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig negativ beeinflusst. Eine sekundäre Depression oder sozialer Rückzug und Isolation können die Folge sein. Daneben beobachtet man, dass RLS zusammen mit weiteren Erkrankungen gehäuft auftreten kann. Die Abgrenzung der Bewegungsunruhe bei RLS zu motorischer Unruhe bzw. innerer Anspannung bei Hyperaktivität / ADHS kann schwierig sein. Nicht selten berichten RLS-Patienten auch, dass sie besonders empfindlich auf bestimmte Medikamente reagieren. Dies gilt u.a. für Neuroleptika, bestimmte Magenmittel bei Übelkeit oder bestimmte SSRI (Antidepressiva), die ebenfalls eine Bewegungsunruhe (Akathisie) auslösen oder verstärken können.
Weitere Informationen findet man u.a. unter :