Psychiatrischer Notfall
Als Notfall gilt in der Psychiatrie ein Zustand, der durch eine psychische Erkrankung oder akutes Ereignis herbeigeführt ist und der eine unmittelbare Handlung (Handlungszwang) zur Abwendung von
- Eigengefährdung = Lebensgefahr oder andere schwerwiegende Folgen bzw.
- Fremdgefährdung , d.h. Gefahr für Angehörige oder andere Personen
Die in aller Regel akut = neu aufgetretende Symptomatik erfordert eine Handlung von Aussenstehenden, da die psychisch erkrankte Person selber nicht (mehr) in der Lage ist, das Verhalten selber zu steuern bzw. aufgrund der Erkrankung (oder z.B. Alkohol- oder Dogenintoxikation) eine Einsichtsfähigkeit und Selbststeuerungsfähigkeit aufweisen.
Häufigkeit psychiatrischer Notfälle
Etwa 10 Prozent aller Einsätze im notärztlichen Rettungsdienst beziehen sich auf einen psychiatrischen Notfall
Hierzu gehören
- 50-60 Prozent durch bekannte / bestehende psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie, Bipolare Störungen, Sucht
- 25% akute zwischenmenschliche Konflikte (Partnerschaftsstreit, Konflikte in der Öffentlichkeit)
- 20-25 Prozent = Alkohol-bedingt (einschliesslich Entzug, Intoxikation und Delir
- 20 % akute seelische Krisen (Nervenzusammenbruch)
- 10-20 % akute Suizidalität bzw stattgehabter Selbstmordversuch
Häufig