Können Ehekonflikte durch eine erneute Phase einer Schizophrenie verursacht sein? Meine Frau leidet seit dem frühen Erwachsenenalter unter einer Schizophrenie und wird seither mit Medikamenten (atypisches Neuroleptikum) behandelt. Seit einigen Wochen ist sie übermässig eifersüchtigt, reagiert gereizt und aggressiv und beschuldigt mich, eine Verschwörung gegen sie zu initiieren und sie vergiften zu wollen. Kann dies Anzeichen einer erneuten Psychose sein?
Antwort:
Nach den Schilderungen wäre aber durchaus auch eine sog. paranoide Psychose zu erwägen. Leider ist es durchaus häufig so, dass Patienten ihre vom Psychiater verordnete Medikation nicht regelmässig einnehmen, eigenständig runter dosieren oder aber heimlich verschwinden lassen. Im Zusammenhang mit Belastungen oder Veränderungen kann dann ein erneuter Schub einer Schizophrenie auftreten.
Leider haben die Betroffenen dann zumeist keinerlei Einsichtsfähigkeit in das Krankheitsgeschehen und werten auch gut gemeinte Nachfragen oder Hilfsangebote ihres Umfeldes im Rahmen der psychotischen Denk- und Wahrnehmungsveränderungen als Angriff oder Beeinträchtigung.
Typische Symptome sind dann u.a. :
- Veränderungen im normalen Verhalten mit verstärkter Reizbarkeit, Konzentrationsminderungen, erhöhter Empfindlichkeit
- Absonderliches Verhalten (z.B. verstärkte Kontrolltätigkeiten, Verschliessen)
- Schlafstörungen
- Beeinträchtigungs- und Verfolgungserleben
- Auffällige Veränderungen des Essverhaltens (z.B. aus Angst vor Vergiftungen)
- Sozialer Rückzug und Stimmungsveränderungen
Treten entsprechende Symptome auf, wäre eine fachärztliche Vorstellung und u.a. Überprüfung des Medikamentenspiegels angezeigt.