Frage:
Antwort:
Informationen zur Behandlung mit dem Antidepressivum (R)
Achtung : Dies sind sehr allgemeine und nur orientierende Informationen über das Antidepressivum. Sie ersetzen weder die Fachinformationen der Hersteller, noch die Beratung beim Arzt oder Apotheker. Für die Angaben über das Antidepressivum übernehmen wir daher keine Haftung, sie sind aber völlig unabhängig von der Pharmaindustrie entstanden.
Wirkstoff von Valdoxan = Agomelatin
Gruppe :
Valdoxan (R) hat für ein Antidepressivum einen sehr speziellen Ansatzpunkt, da im wesentlichen der REM-Schlaf über eine Beeinflussung im Schlafsystem (Melatonin) verbessert und damit das Problem des nicht erholsamen Schlaf bei Depressionen verbessert werden soll und darüber eben auch eine antidepressive Valdoxan Wirkung erzielt werden kann.
Das Antidepressivum ist verschreibungspflichtig, d.h. man benötig ein Rezept vom Arzt. Freiverkäuflich /rezeptfrei ist das Medikament also leider nicht. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sollte man sich auch nicht ohne ärztliche Verordnung dieses Antidepressivum besorgen
Welche Darreichungsformen (Grössen) gibt es ?
Übliche Tablettenformen sind
Hauptanwendungsgebiete sind die Behandlung von Depresssionen bzw. depressiven Zuständen mit begleitenden Schlafstörunge in Form von Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen , verlagerten Schlafphasen (besonders auch bei ADHS Patienten) bzw. nicht erholsamen Schlaf
Wichtig ist es, die Medikation regelmässig einzunehmen, da es für die gute Wirkung erforderlich ist, dass ein Wirkstoffspiegel im Blut vorhanden ist.
Das bedingt leider auch, dass man die positive Wirkung der Medikation erst nach mehreren Tagen (in aller Regel 7-14 Tage) bis hin zu einigen Wochen richtig merkt. Dabei können bestimmte Symptome der Depression bereits abklingen, aber noch nicht alle negativen Effekte verschwunden sein (einige Patienten klagen sogar, dass sie anfänglich mehr Müdigkeit, Traurigkeit oder körperliche Beschwerden beim Abklingen der depressiven Störung unter Medikation zeigen).
Auch wenn die akute depressive Episode abgeklungen ist und man sich bereits wieder besser fühlt, sollte man dennoch unbedingt die Antidepressivamedikation weiter einnehmen! Ärzte empfehlen in aller Regel mindestens 3-6 Monate eine weitere Einnahme zum Schutz vor einem Rückfall. Bei einigen Patienten mit wiederkehrenden Depressionen (sog. rezidivierende depressive Störung) oder einer erhöhten familiären Risikokonstellation empfiehlt man zudem, dass man in einer etwas niedrigeren Dosierung eine sog. Erhaltungstherapie mit Agomelatin zur Rückfallprophylaxe.
Welche Anpassung der Valdoxandosis ist bei älteren Patienten erforderlich ?
Dies macht in aller Regel überhaupt keinen Sinn, da für die Wirkung des Medikamentes ein ausreichender Wirkspiegel mit einer regelmässigen Einnahme erforderlich ist.
Klare Antwort : Nein.
Allerdings solte man selber das Medikament nicht radikal absetzen, da dann Absetzphänomene denkbar sein bzw. die Grundproblematik, die den Grund für die Verordnung der Medikation bestimmte, ja noch nicht aus der Welt geräumt sein mag.
Auch das ist in aller Regel kein Problem. Meistens reicht es, wenn man die nächste regulär vorgesehene Tablette einnimmt.
Nicht alle in einem Beipackzettel vermerkten Nebenwirkungen müssen auch bei IHNEN auftreten. In aller Regel ist es so, dass Nebenwirkungen der Medikation nicht wesentlich von der Einnahmedosis abhängen, aber häufig gerade zu Beginn einer Behandlung auftreten. Das bedeutet, dass auch bei niedrigen Dosierungen unerwünschte Wirkungen auftreten können, der antidepressive Effekt aber erst bei einer normalen Dosierung zu verzeichnen ist.
Typische und häufige Nebenwirkungen sind zu Beginn einer Behandlung :
Die meisten dieser Nebenwirkungen sind milde bzw. verschwinden innerhalb kurzer Zeit. Gerade die Mundtrockenheit bzw. sog. anticholingerge Effekte sind deutlich geringer als bei den älteren tricyclischen Antidepressiva. Zudem muss man bei Schlafproblemen / Erschöpfung daran denken, dass es sich um typische Symptome der Depression handeln könnte.
Wichtige akute Beschwerden unter Valdoxan
In aller Regel ist das Medikament gut verträglich. Bei unklaren oder länger anhaltenden Beschwerden sollten Sie aber natürlich umgehend einen Arzt aufsuchen bzw. kontaktieren. Dies gilt besonders bei allergischen Reaktionen wie starker Hautausschlag mit Jucken, Fieber, Probleme beim Atmen oder Schlucken. Auch starkes Herzrasen oder Unregelmässigkeiten beim Herzschlag sollten Sie ihrem Arzt mitteilen.
Verursacht das Antidepressivum Veränderungen der Laborwerte ?
In einigen Behandlungsfällen kann es zu Veränderungen bzw. einer Erhöhung von Leberwerten (GOT, GPT) kommen.
Valdoxan sexuelle Probleme ?
Sexuelle Nebenwirkungen sind sehr selten. In aller Regel wird das Medikament gerade bei Patienten gegeben, die unter anderen Antidepressiva entsprechende unerwünschte Effekte hatten.
Siehe hier
Grundsätzlich sollte man Antidepressiva nicht ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt absetzen. Ein Absetzsyndrom wie bei Serotonin Wiederaufnahme Hemmern bzw. Venlafaxin ist aber so nicht zu erwarten. In aller Regel wird man bei höheren Dosierungen (50 mg) eher ein Ausschleichen von Valdoxan mit einer Halbierung der Dosis auf zunächst 25 mg empfehlen und dann nach 1 bis 2 Wochen die Medikation ganz absetzen.
Weitere Fragen und Antworten in Web4health zu Antidepressiva :
Kann ich selber die Dosis erhöhen, wenn ich wieder depressiv werde?
Nein. Hier ist auf jeden Fall eine Rücksprache mit einem Arzt erforderlich. Zu hohe Dosierungen könnten Herzrhythmusprobleme bzw. anderen unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Zudem muss man genauer schauen, welche begleitenden nicht-medikamentösen Therapien erforderlich sein könnten.
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Valdoxan Beipacktettel ?
Foto zum Antidepressivum von Katharina Bregulla / pixelio.de