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Kultureller Hintergrund jugendlicher Essstörungen

Zusammenfassung: 4-5% von jugendlich Mädchen leiden unter Anorexia (Magersucht) in den westlichen Gesellschaften. Dieses ist wegen des kulturellen Drucks, unnormal dünn zu werden.

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Kultureller Hintergrund jugendlicher Essstörungen

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Frage: 
Schriftsteller: Fabio Piccini, doctor and Jungian psychotherapist, in charge of the "Centre for Eating Disorders Therapy" at "Malatesta Novello" nursing home in Cesena. Works privately in Rimini and Chiavari. E-mail:
Erste Version: 07 Sep 2006.
Letzte Änderung: 16 Mai 2007.

Gibt es eine Relation zwischen Kultur und jugendlich Esstörungen?

Antwort:

Zahlreiche kulturübergreifende anthropologische und psychiatrische Studien haben gezeigt, dass Essstörungen Erkrankungen sind, bei denen kulturelle Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Sie treten in den Ländern auf, in deren Kultur Schlankheit als ein erstrebenswerter, sozial bedeutsamer Wert angesehen wird.

Es ist also kein Zufall, dass Essstörungen heutzutage in den westlichen Industrienationen , wo 4-5% der Frauen und Mädchen zwischen 15 und 35 Jahren an ihnen leiden, ein bedrohliches Ausmaß angenommen haben, während in China, dem indischen Subkontinent, in Afrika, Ozeanien und vielen arabischen Staaten diese Erkrankungen praktisch unbekannt sind.

Ein Mädchen, das in einem dieser Länder aufgewachsen ist, dann aber, etwa zum studieren oder arbeiten, in ein Land zieht, wo Essstörungen häufig auftreten und wo sich die Medien mit dem Körper, mit Fitness, Dünnsein und Diäten befassen, riskiert, nach ein oder zwei Jahren ebenfalls eine Essstörung zu entwickeln.

Die Bedeutung von Schlankheit in einer Kultur und der massive Druck , der dadurch auf das weibliche Geschlecht ausgeübt wird, kann man mittels eines einfachen Tests verdeutlichen.

Gehen Sie zu einem Zeitungskiosk und blättern Sie ein wenig in irgendeiner Frauenzeitschrift. Versuchen Sie:

  • Eine Zeitschrift zu finden, die keine Diätvorschläge enthält.
  • Suchen Sie nach Seiten, auf denen Models abgebildet sind. Analysieren Sie deren körperliche Fitness und schätzen Sie ihr Gewicht. Schauen Sie sich anschliessend in Ihrer Umgebung um und überprüfen Sie, ob Sie mehr Frauen sehen, die wie Models aussehen oder eher welche, die mehr wiegen.

Tatsächlich ist es so, dass, während das Durchschnittsgewicht der Bevölkerung der westlichen Länder in den letzten 40 Jahren ständig gestiegen ist, das durchschnittliche Gewicht ihrer idealen Models stetig sank. Um dies zu beweisen genügt ein Blick auf Fotos aus den 60er Jahren.

Das bedeutet, dass der Durchschnittsteenager von 1960 ein Modemagazin durchblättern konnte und dabei Models sah, deren Figur mehr oder weniger seiner eigenen entsprach.
In der heutigen Zeit sieht der Durchschnittsteenager beim Blättern in einer ähnlichen Zeitschrift Models, die durchschnittlich 20% weniger wiegen als er selbst und denkt darüber nach, ob er vielleicht eine Diät machen sollte, um auszusehen wie sie.

Dies erklärt, warum es heutzutage so häufig Essstörungen gibt, während in den 60er Jahren diese Erkrankungen eher selten waren. Mehr.

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Information: Die medizinischen und psychologischen Informationen auf dieser Seite sind allein zur Information über Medizin und Psychologie gedacht. Die Texte ersetzen nicht die Beratung durch einen Arzt oder Psychologen. Die Auskunft auf unserem Gesundheitsportal ersetzt nicht eine Diagnostik und Behandlung bei einem Arzt bzw. Psychiater oder Psychologe. Sie sollten daher nicht anhand der alleinigen Informationen eine bestehende Behandlung ändern. Wenn Sie fehlerhafte medizinische oder psychologische Antworten gefunden haben, schreiben Sie bitte an info@web4health.info.
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