Was ist eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung?
Anakastisch Persönlichkeit
Antwort:
Zwanghafte Persönlichkeitsstörung / anankastische Persönlichsstörung
Achtung : Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung muss man von der Zwangsstörung unterscheiden (mehr über Zwänge und Zwangshandlungen)
Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung ist durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet. :
Die Betroffenen sind nicht in der Lage, ihre Aufgaben (z.B. im Beruf) mit angemessenem Aufwand zu erledigen, da sie ständig nach Ordnungsliebe bzw. Perfektion oder eine ganz bestimmte Art und Weise des Vorgehens streben. Darin haben sie eine ausgeprägte Ausdauer bzw. ein übertriebenes Interesse und Bedürfnis für Details und übertriebene Sorgfalt. Sie haben ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis, das aber letzendlich eher zu einem Kontrollverlust im Allgemeinen führt, da sie die hohen eigenen Ziele und Erwartungen letztlich immer wieder nicht erreichen können.
Letztlich steht dahinter jedoch eine grosse Unentschlossenheit, innere Zweifel oder eine übermässige Vorsicht dahinter. Relativ typisch ist auch, dass die Patienten Ärger und Wut häufig nicht direkt ausdrücken können. Sie reagieren äußerst sensibel auf Kritik, besonders von höhergestellten Personen oder Autoritäten.
Die diagnostischen Kriterien der zwanghaften Persönlichkeitsstörung nach ICD 10 (F 60.5) gehen davon aus, dass mindestens 3 der folgenden Merkmale erfüllt sein müssen :
1. Übermässige Zweifel und Vorsicht
2. Ständige Beschäftigung mit Details, Regeln, Listen, Ordnung und Organisation / Pläne
3. Perfektionismus, der die Fertigstellung von Aufgaben behindert
4. Übermässige Gewissenheit und unverhältnismässige Leistungsbezogenheit mit Vernachlässigung von Vergnügungen und Entspannung sowie zwischenmenschlicher Beziehungen (z.B. Partnerschaft)
5. Übermässige Pedanterie und Befolgung von Konventionen
6. Eigensinn / Rigidität (festgefahrene Verhaltensmuster und bestehen auf eine ganz bestimme Art und Weise, wie etwas gemacht werden muss)
7. Unbegründetes Bestehen auf der Unterordnung anderer unter eigene Gewohnheiten und unbegründetes Zögern, Aufgaben an andere Personen abzugeben (weil sie es nicht richtig machen würden)
8.. Andrängen beharrlicher und unerwünschter Gedanken und Impulse