Was meint Erhaltungstherapie bei Antidepressiva ?
Wie lange sollte man Antidepressiva einnehmen ?
Antwort:
Erhaltungstherapie
Wenn ein Antidepressivum gegen die Symptome der Depressionen oder anderer psychischer Probleme sich für Sie als wirksam erwiesen hat, stellt sich die Frage der Dauer der Einnahme. Der Übergang von der Einstellung auf das neue Antidepressivum bzw. dann die Beurteilung des Wirkeffektes (in aller Regel 4 Wochen nach Erreichen eines ausreichenden therapeutischen Bereichs) bezeichnet man dann als Erhaltungstherapie
In aller Regel geht man als Psychiater hier von einem Zeitraum von 6 bis 12 Monate nach Abklingen (Remission) der depressiven Symptomatik aus.
Man weiss heute, dass gerade in den ersten Wochen und Monaten nach Beendigung der depressiven Symptomen die Gefahr für ein Frührezidiv der Depressionen am höchsten ist. Daher empfiehlt man Patienten, das Antidepressivum auch nach der Beendigung der depressiven Symptomatik möglichst in unveränderter Dosierung für 6 bis 12 Monate weiter zu nehmen.
Liegen besondere Risikofaktoren für eine chronische bzw. wiederkehrende Depression vor, wird man sogar eine noch längere bis lebenslange Einnahme als Erhaltungstherapie empfehlen müssen.
Als grobe Richtlinie hierfür nennen wir unsere Patienten meist das Auftreten von 2 oder mehr depressiven Episoden in den letzten 5 Jahren bzw. mehr als 3 Depressionen im Leben. Zudem spielt die Häufung von Depressionen eine Rolle bei der Entscheidung für eine Erhaltungstherapie des Antidepressivum.