Kann man den Wirkspiegel von Antidepressiva im Blut messen?
Antwort:
Auch bei gleichem Medikamentenspiegel im Blut können aber wiederum unterschiedliche Wirkungen des Medikamentes auftreten, da sich die Menschen individuell in den Andockstellen (Rezeptoren und Transporter) der Medikamente unterscheiden.
Für eine ganze Reihe von Medikamenten hat sich die Bestimmung des Medikamentenspiegels im Blut als unnötig erwiesen. Untersuchungen des Medikamentenspiegels wird man also nicht routinemässig machen müssen. Vor einer Zulassung eines Medikamentes sind die Hersteller zu sehr ausführlichen Untersuchungen des richtigen Wirkspiegels und möglicher Wechselwirkungen verpflichtet. Die Dosierungsempfehlungen beruhen somit auf sehr sorgfältigen Erfahrungen und beinhalten Empfehlungen, die einen sicheren Wirkbereich gewährleisten.
Mögliche Indikationen für eine Untersuchung des Medikamentenspiegels können sein
- Kontrolle und Vorbeugung von Nebenwirkungenen
- Vorbeugung von Medikamentenwechselwirkungen
- Kontrolle bei ausbleibender Wirksamkeit (nimmt Patient Tablette?)
Typische Beispiele für die regelmässige Messung des Medikamentenspiegels wären z.B. :
- Lithium (bei Manisch-Depressiver Störung)
- Valproinsäure, Carbamazepin (u.a. bei Epilepsie und wiederkehrenden Depressionen)
- tricyclische Antidepressiva