Antidepressiva Therapieresistenz
Wie sollte man Vorgehen, wenn Antidepressiva bei Depressionen nicht richtig wirken ?
Chronifizierung von Depressionen
Mit einer sog. 12-Monats-Prävalenz von etwa 7 % der Allgemeinbevölkerung gehören Depressionen zu den häufigsten Krankheiten überhaupt. Auch wenn heute über 30 verschiedene Wirkstoffe als Antidepressiva zugelassen sind, ist nicht immer über medikamentöse Behandlungsoptionen eine Besserung oder aber vollstöndige Rückbildung (Remission) der depressiven Symptomatik zu erreichen.
Wenn Antidepressiva nicht wirken spricht man von Therapieresistenz
Etwa ein Drittel bis die Hälfte der Patientinnen und Patienten mit einer diagnostizierten Depression sprechen dann auf die erste Behandlung nicht an. Eine Chronifizierung der Depression ist bei ca 15-25 Prozent der Betroffenen zu befürchten. In einer Langzeitstudie zur Versorgungssituation depressiver Patienten waren ca 7 Prozent auch nach 10 jähriger Behandlung noch von Depressionen betroffen.
Auch in den grossen Zulassungsstudien für neue Antidepressiva in den USA zeigt sich, dass Antidepressiva nun wirklich keine Wunder vollbringen bzw. ein hoher Anteil von Patientinnen und Patienten eben auch unter der Medikation noch deutliche depressive Symptome aufweist. Ein Drittel bis die Hälfte der Patienten spricht so häufig auch unter einer mehrwöchigen Behandlung nicht auf das Antidepressivum an. Bei dem häufig eingesetzten Antidepressivum Citalopram konnten in einer Studie über 12 Wochen beispielsweise "nur" bei 37 Prozent der Patienten mit Depressionen eine Remission = Heilung erreicht werden.
Auch wenn man sich bei dieser Gruppe chronischer Depressionen Gedanken über die richtige Diagnose bzw Berücksichtigung von weiteren Faktoren wie Traumatisierungen / Dissoziationen bzw. Hilflosigkeitserfahrungen in der frühen Kindheit machen sollte, zeigen diese Zahlen doch die hohe Relevanz von Therapieangeboten für Menschen mit chronischen depressiven Störungen bzw. einer Therapieresistenz von Antidepressiva. Dies wird noch dadurch unterstützt bzw. wichtig, da heute Depressionen eine der häufigsten Gründe für eine vorzeitige Berentung bzw. Anträgen auf Erwerbsminderungsrente darstellen..