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Einschlafprobleme bei Kindern mit ADHS - Angst vor dem Schlafen

Zusammenfassung: Was kann man gegen Einschlafprobleme bei ADHS-Kindern machen?

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Einschlafprobleme bei Kindern mit ADHS - Angst vor dem Schlafen

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Frage: 
Schriftsteller: Martin Winkler
Erste Version: 15 Jan 2004.
Letzte Änderung: 16 Jan 2004.

Was kann man bei Einschlafproblemen bei Kindern mit ADHS machen?
Mein Sohn Max (8 Jahre, ADHS vom hyperaktiven Typ) wird mit Methylphenidat morgens und mittags behandelt. Seit einigen Tagen kann er überhaupt nicht mehr einschlafen wenn es dunkel ist. Er berichtet dann von Einbrechern und ist richtig panisch vor Angst. Dabei hat er sich vergewissert, dass alles in Ordnung ist.

Antwort:

Sie sind ganz sicher nicht allein mit dieser Problematik! Einschlafstörungen bzw. Probleme abends zur Ruhe zu kommen, stellen mit die häufigste Problematik bei Kindern mit hyperaktiven oder aufmerksamkeitsgestörtem Verhalten (ADHS bzw Hyperkinetisches Syndrom) dar.

Häufig ist dabei zu beobachten, dass die Kinder gerade abends nicht zur Ruhe kommen und sie über eine extreme Unruhe bzw. Gedankenrasen klagen. Da ADHS-Kinder schon so eine sehr lebhafte Fantasie haben, führt diese geistige Unruhe nicht selten zu Ängsten bzw. unrealistischen Befürchtungen. Sie können dann im Zustand der Müdigkeit kaum noch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Dieser Zustand muss sehr unangenehm sein, so dass die Ängste nur zu gut erklärbar sind.

Einerseits hilft es sicher mit den Kindern ein Einschlafrituation zu entwickeln, das ihnen helfen soll abends sich auf das Schlafen vorzubereiten. Dazu gehört neben einer festen Bettgehzeit sicher auch eine Zeit, die sie noch mit ihren Eltern verbringen. Natürlich sollten sie nicht als Babysitterersatz noch Fernsehen sehen (insbesondere nicht schlechte Nachrichten oder Aktionserien) und sollten auch Computerspiele oder andere Dinge mit entsprechenden Inhalten möglichst vor dem Schlafen vermeiden...

Besser ist es sich eine Zeit zum geistigen Abschalten zu reservieren, die sie mit den Eltern gemeinsam verbringen. Dies kann z.B. das Vorlesen eines Buches sein, Singen oder Musizieren, Anschauen von Bildern oder das Hören einer Entspannungskassette. Gut wäre auch eine Art Genusstraining mit dem Kind, das die eigenen Sinne schult. Damit ist gemeint, gemeinsam auf Geräusche (z.B. eine Vogelstimmenkassette), Geruch (z.b. Duftkerzen oder Öle), Geschmack (z.B. ein Stück Schokolade ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen) etc. zu achten.

Wichtig ist, dass das Kind den Unterschied zwischen Tag und Nacht eben auch im Verhalten spürt und so abschlaten kann.

Nun gibt es einige Kinder, bei denen dies alles nichts hilft. Hier muss man gerade bei Kindern mit ADHS auch an die Medikation denken. Was die Sache kompliziert machen kann :

Die meisten Kinderärzte bzw. Psychiater sagen (berechtigt), dass die Medikamente (also die Psychostimulanzien) Schlafstörungen verursachen können. Das ist zweifelos richtig, dennoch nur die halbe Wahrheit. Bei einem nicht unerheblichen Teil der ADHS-Patienten liegt das Problem gerade darin begründet, dass sie die letzte Tablette gegen mittag oder am frühen Nachmittag erhalten und dann am Nachmittag einen sog. Rebound-Effekt mit verstärkter Unruhe und Anspannung haben. Sie können also nicht zur Ruhe kommen, da sie jezt die ADHS-Symptome erneut (und durch den Kontrast zur behandelten Tagesmitte deutlicher) spüren. Hier kann eine kleine Dosis von Methylphenidat (z.B. 2,5 oder 5 mg)nach Absprache mit dem Arzt Wunder bewirken.

Eine weitere medikamentöse Alternative könnte zukünftig der Versuch sein, dass neue Antidepressivum Atomoxetin (Strattera) zu versuchen. Dieses Medikament hat einen Effekt über 24 h und kann so auch die Unruhe am Abend bzw. morgendliche Aufwachprobleme möglicherweise gut beeinflussen. Allerdings ergeben sich bei dieser Medikation noch andere Probleme bzw. Fragen, so dass dies derzeit nicht als Standardvorgehen zu empfehlen wäre.

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Information: Die medizinischen und psychologischen Informationen auf dieser Seite sind allein zur Information über Medizin und Psychologie gedacht. Die Texte ersetzen nicht die Beratung durch einen Arzt oder Psychologen. Die Auskunft auf unserem Gesundheitsportal ersetzt nicht eine Diagnostik und Behandlung bei einem Arzt bzw. Psychiater oder Psychologe. Sie sollten daher nicht anhand der alleinigen Informationen eine bestehende Behandlung ändern. Wenn Sie fehlerhafte medizinische oder psychologische Antworten gefunden haben, schreiben Sie bitte an info@web4health.info.
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