Ritalin Toleranzentwicklung bei nachlassender Wirkung?

Gechrieben von: Martin Winkler

Erstversion: 04 Feb 2003. Letzte Änderung: 17 Jul 2004.

Frage:

 Gibt es eine Toleranzentwicklung bei Methylphenidat? Muss man immer mehr Ritalin geben, damit die Wirkung erhalten bleibt?

Antwort:

Unser Sohn bekommt nun seit August Ritalin, wir waren bisher sehr zufrieden, er auch. Nun seit ca. 2 Wochen scheint eine Änderung eingetreten zu sein, die Wirkung scheint nachgelassen zu haben. Wir begannen damals mit 4 mal eine halbe Tab, dann eine dreiviertel dann eine ganze, dann eine Tab und eine viertel---und dann schien es nicht mehr zu klappen.

Nein. Eine pharmakologisch bedingte chronische Toleranz gibt es bei Methylphenidat (z.B. Ritalin) in den niedrigen Dosierungen nicht. Allerdings sollte man hellhörig werden, wenn die Dosis rasch gesteigert werden muss, bzw. sehr kurze Wirkzeiten (unter 2,5 h) vorliegen. Dann könnte es sein, dass nicht die Dopamin-Transporter (DAT) als Hauptangriffspunkt einer Methylphenidat-Therapie betroffen sind, sondern eher die Dopamin-Rezeptoren. Hier wirken offenbar besser Amphetamine oder bestimmte noradrenerg wirkende Antidepressiva.

Selbstverständlich muss aber regelmässig (mindestens jedes halbe Jahr) die richtige Dosierung der Medikation überprüft und ggf. angepasst werden, wenn die Kinder grösser werden bzw. sich auch die Anforderungen an ihre Hirnfunktionen z.B. in der Schule ändern.

Dennoch kann es ganz unterschiedliche Ursachen für eine scheinbar nachlassende Wirkung der Medikation geben:

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Quellen