Behandlung von Panikstörungen : Vertrauen zu Therapeuten entwickeln
Gechrieben von:
Martin Winkler
Erstversion: 21 Okt 2003.
Letzte Änderung: 05 Jan 2008.
Frage:
Was sollte ein guter Psychotherapeut am Anfang einer Therapie
für Angststörung machen?
Wie beginnt eine psychotherapeutische Behandlung der Panikstörung?
Was macht ein Verhaltenstherapeut mit Angstpatienten?
Antwort:
Für viele Patienten mit einer Angststörung besteht ihr Leiden seit langer Zeit und sie haben vielleicht schon sehr viele und ergebnislose Versuche der Bewältigung mit den Angstattacken unternommen, die jedoch letztlich nicht wirklich halfen. Vielmehr beschreiben Angstpatienten, dass sich die Angst in immer mehr Lebensbereiche ausweitet bzw. Panikattacken häufiger auftreten. Vielfach schämen sich die Angstpatienten jedoch auch bzw. haben überhaupt Angst, über ihre Ängste zu sprechen. Sie befürchten, ass dadurch möglicherweise neue Panikattacken auftreten könnten.
Daher ist es ausgesprochen wichtig, dass ein Arzt oder Psychotherapeut zunächst zu Beginn der Behandlung der Angst ein gutes therapeutisches Bündnis mit dem Patienten aufbaut. Immerhin bedeutet Psychotherapie der Angst auch, dass man sich mit sehr unangenehmen Gefühlen (ANGST ist unangenehm) bzw. beeinträchtigenden körperlichen Symptomen der Angstreaktion auseinander setzen sollen.
Für die Psychotherapie der Angst ist es also wichtig, dass eine vertrauensvolle Atmosphäre entsteht und der Therapeut / die Therapeutin die Erfahrungen des Klienten versteht und eine ruhige und empathische Grundlage schafft, um über Probleme im Umgang mit der Angst zu sprechen.
Die vielleicht wichtigsten Botschaften an Patienten mit Panikattacken lauten dabei:
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Panikattacken sind häufig - Sie sind nicht allein!
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Panikattacken sind nicht lebensgefährlich, (können aber durchaus sehr unangehm empfunden werden!)
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Panikattacken und andere Angststörungen sind behandelbar!!!!!
Eine gute therapeutische Beziehung zwischen Arzt / Psychologe und Patient wird im wesentlichen durch folgende Dinge gefestigt:
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Einfühlsames Zuhören und Eingehen auf die Bedenken und Unsicherheiten des Klienten und seiner individuellen Erfahrungen im Umgang mit Angst
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Realistische Rückmeldungen und Vermittlung von Hoffnung bzw. positive Erwartung einer Veränderungsmöglichkeit hinsichtlich der Angst, um die Mitwirkung des Angstpatienten zu erhöhen.
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Informationsvermittlung (Psychoedukation) über die Symptome und Ursachen / Auslöser der Angst und Panikattacken
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Diskussionen über die verschiedenen Bestandteile bzw. Formen von Angst mit Panikattacken, Angst vor der Angst und Vermeidungsverhalten sowie der verschiedenen Formen der Therapie dieser Probleme.
Heute werden viele Psychotherapeuten auch über die Möglichkeiten informieren neben der reinen Psychotherapie (meis mit einer Verhaltenstherapie) auch eine medikamentöse Behandlung mit einem sog Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zu beginnen, da sich diese Behandlung mit Medikamenten als gute Ergänzung in der Angstbehandlung erwiesen hat. Mögliche Bedenken oder falsche Erwartungen an die Therapie sollten in der Anfangsphase der Behandlung ebenso aufgegriffen werden wie mögliche eigene Therapieversuche z.B. mit Homöopathie oder Mitteln der Alternativmedizin.
Angstbehandlung
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Quellen