Borderline Persönlichkeitsstörung
Erstfassung: 2003-02-01.
Geändert:
2018-10-09.
Abstrakt:
Borderline Persönlichkeitsstörung (emotional-instabile Persönlichkeitsstörung) Definition, Symptome, Expertenrat, Diagnostik und Behandlung bei der Borderline-Störung
Borderline-Störung
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Definition
Borderline-Persönlichkeitsstörung
Definition und Ursachen
Borderline-Persönlichkeitsstörung
Als Borderline Persönlichkeitsstörung (oder auch
emotional-instabile Persönlichkeitsstörung)
bezeichnet man eine ausgesprochen schwerwiegende Störung der
emotionalen Stabilität bzw. innerem Erleben, die sich ganz
erheblich im zwischenmenschlichen Bereich = Kontakt zu anderen Menschen
auswirkt.
Auch wenn heute zunehmend häufiger die Diagnose "Borderline"
von Ärzten und Psychologen bei emotionaler
Instabilität oder extremen Verhaltensmustern vergeben wird, so
ist doch im Kern eine ganz ausgeprägte Störung der
Ich-Struktur mit sog. Spaltungen bei dieser psychischen Problematik zu
erkennen. Vereinfacht dargestellt stellt die
Borderline-Störung eine in der frühen Kindheit bzw.
Jugend erforderliche "Überlebensstrategie" gegen emotionale
Verletzungen (Traumata) bzw. fehlendem Halt von wesentlichen
Bezugspersonen (emotional invalidisierendes Umfeld) dar. Da es hierbei
in einer Phase der Persönlichkeitsentwicklung zu
existentiellen Bedrohungen kommt, versucht das Gehirn hier eine Art
Schutz in Form von Abspalten (bzw. dissoziieren) von Gefühlen
/ Erlebnissen, die sonst nicht aushaltbar wären.
Was kurzfristig der Stabilität bzw. dem Überleben
dient verhindert aber langfristig die Entwicklung eines stabilen
inneren Selbstbildes und angemessener Regulationen von
Gefühlen und Impulsen bzw. Abgrenzung zu anderen Menschen.
Borderline-Patientinnen erleben extremste Gefühlsschwankungen
bzw. können ihr emotionales Erleben gerade in Beziehungen
nicht sozial angemessen steuern. Es gibt für sie nur "gut"
oder "böse" , d.h. sogenannte dichotome = extreme
Schwarz-Weiss-Muster. Dies führt zu einer Idealisierung von
einigen wenigen Personen bei gleichzeitiger Abwertung von anderen
Menschen. Aus der tiefen Angst vor dem Alleinsein bzw. Verlassenwerden
resultieren dann extreme Verhaltensmuster, die die Angehörigen
(oder Therapeuten) u.a. als manipulatives Verhalten erleben
können.
Charakteristisch für Borderline-Patientinnen ist eine sehr
starke innere Anspannung bzw. auch Unfähigkeit mit
Gefühlen wie Wut oder Frustration umgehen zu können.
Dabei richtet sich diese Wut häufig gegen sich selbst und kann
dann nur in Form von selbstdestruktiven Verhalten wie
Selbstverletzungen zumindest kurzfristig abgebaut werden.
Häufig finden sich weitere extreme Verhaltensmuster wie
Alkohol- oder Drogenkonsum, andere Störungen der
Impulskontrolle bis hin zu sexuell riskantem Verhalten.
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