Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Wann ist professionelle Hilfe bei Depressionen erforderlich?

Geschrieben von: Petros Skapinakis, MD, MPH, PhD, lecturer of Psychiatry in the University of Ioannina Medical School, Greece. Eva Gerasi, postgraduate student in the Department of Psychiatry, University Hospital of Ioannina, Greece.
Erstfassung: 2003-06-19. Geändert: 2015-01-16.

Abstrakt:

Wann sollte man bei depressiven Beschwerden professionelle Hilfe bei Depressionen aufsuchen?

Frage:

Wann muss man einen Angehörigen mit depressiven Symptomen zu einem Arzt oder Psychologen schicken? Ich fühle mich depressiv, wann sollte ich professionelle Hilfe aufsuchen?

Antwort:

Professionelle Hilfe bei Depressionen annehmen

Symptome von Burnout und einer Depression sind häufig überlappend bzw. schwer zu unterscheiden. In der Psychologie und Psychotherapie der Depressionen spielt die Selbstbeobachtung von typischen depressiv veränderter Gedanken, Gefühle und dadurch ausgelöster Veränderungen des Verhalten der Patienten und die Reaktionen der Angehörigen bzw. sozialen Umwelt eine große Rolle. Es geht in der Behandlung der Depression also nicht allein um die Beseitigung der Symptome, sondern eher eine Gesamtschau der Ursachen und Auswirkungen der Krankheit in der bisherigen Lebensgeschichte (biographische Entwicklung) und Aufrechterhaltung der Symptomatik. So verstehen die meisten Therapeuten beispielsweise Burnout eher als eine Art Prozess bzw. verweifelter Versuch eine eigene Bewältigung für eine immer weiter sich zuspitzende Problematik zu finden. Die Therapie richtet sich dann also jeweils sehr individuell darum, zu verstehen warum der Klient in die depressive Symptomatik kam bzw. welche Hilfe bei Depressionen nun zielführend ist. Häufig wird dies eine Kombination aus Medikation mit Antidepressiva und Psychotherapie sein.

Beim ersten Auftreten einer depressiven Symptomatik ist es immer ratsam mit dem Hausarzt die Symptome, Gedanken und depressiv veränderten Gefühle und Verahltensänderungen zu besprechen. Für eine Therapienentscheidung sind die Auswirkungen auf den Alltag und die Möglichkeiten seine üblichen Anforderungen zu erfüllen ein entscheidenes Kriterium, ob und wie man eine Therapie empfehlen wird. Symptome von Burnout oder Depressionen aussitzen zu wollen bzw. als Angehörige oder Arbeitgeber zum "Durchhalten" aufzufordern oder auf eine selbstständige Rückbildung der Störung zu hoffen, wird in den meisten Fällen letztlich misslingen. Gerade diese Patienten sind dann doch erheblich gefährdet einen Suizid (Selbstmord) zu begehen, gerade weil sie keine Hilfe bei Depressionen annehmen wollten oder konnten.

Viele Patienten kennen jedoch schon depressive Episoden. Hier ist es ratsam sich therapeutischen Rat zu holen, wenn sich die Symptomatik gegenüber früheren Depressionen unterscheidet bzw. länger dauert und zu stärkeren Einschränkungen als früher führte. Dann kann man mit dem Arzt und / oder Psychologen besprechen, ob man mit medikamentösen Möglichkeiten eine Symptomminderung und Verkürzung der Krankheitsphase erreichen kann.

Wann ist eine stationäre Behandlung bei Depressionen erforderlich ?

Eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik wird man immer dann empfehlen, wenn es sich um eine ausgeprägt schwere oder untypisch verlaufende Problematik handelt, die nicht auf übliche Behandlungsversuche anspricht. Dies gilt häufig auch, wenn begleitende Problematiken (z.B. Persönlichkeitsstörungen, Suchtprobleme) vorhanden sind.

Professionelle Notfallhilfe bei Selbstmordgedanken

Eine sofortige Behandlung ist angezeigt, wenn Selbstmordgedanken bestehen. Dies muss nicht zwangsläufig immer zu einer stationären Aufnahme führen. Bei Suizidalität im Rahmen einer depressiven Störung kommt es vielmehr auf die Absprachefähigkeit des Patienten an. Gedanken des Lebensüberdrusses oder der Wunsch "nach Ruhe" und Ende der depressiven Beschwerden sind durchaus häufig und sollten und müssen angesprochen werden. Hier kann der Therapeut konkrete Hilfen und Absprachen mit dem Patienten treffen, wie in dieser Situation zu handeln ist.

Handelt es sich jedoch um sich immer wieder zwanghaft aufdrägende Gedanken bzw. bestehen konkrete Selbstmordpläne oder bereits Vorkehrungen zum geplanten Suizid ist umgehend eine Therapie erforderlich und man sollte sich nicht scheuen, sofort professionelle Hilfe eines Arzt anzufordern. Mehr

Übersicht der Fragen und Antworten zu Depressionen in Web4health

Externe Links :

An der Universität Mainz wurde einige Fragen für einen Selbsttest bei psychischen Problemen zusammengestellt. Dies ersetzt keine ärztliche Diagnose, kann aber einen ersten Anhaltspunkt liefern.

Blogbeiträge zum Thema Hilfe bei Depressionen

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