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Negative Gedanken : Rolle negativer automatischer Gedanken bei Depressionen, Grübeln, Angst . Was tun bei negativen Gedanken ?

Geschrieben von: Gunborg Palme, certified psychologist and certified psychotherapist, teacher and tutor in psychotherapy.
Erstfassung: 2002-11-08. Geändert: 2011-12-04.

Abstrakt:

Was tun bei negativen Gedanken und Grübeln. Verhaltenstherapie bei negativen automatischen Gedanken und Grübel-Stop

Frage:

Was tun bei negativen Gedanken und Grübeln ? Welche Rolle spielen Gedanken in der Verhaltenstherapie?
Was sind positive und negative Gedanken in der Therapie bei Depressionen, Schlafstörungen, Stress, Essstörungen / Adipositas oder Angst ?

Antwort:

Was tun bei negativen Gedanken und Grübeln ?

Ein wesentlicher Ansatzpunkt der sog. kognitiven Therapie bzw. Verhaltenstherapie sind wiederkehrende positive oder negative Gedanken (auch "automatische Gedanken").

Jeder Mensch bewertet und interpretiert ständig und ganz individuell seine Umwelt und Erlebnisse. Einige bewerten dabei ihre Erlebnisse in einer ziemlich selbst-destruktiven Art,die zu Versagensgefühlen und Unglücklichsein beitragen und ein verhindern,dass man ein gutes Leben für sich selbst gestalten kann. Andere sind wiederum ausgesprochen erfolgreich im Leben, selbst wenn die Ausgangssituation zunächst ganz düster und aussichtslos schien.

Wenn sie vermuten, dass sie sich in selbst-destruktiven Gedanken und Grübeln festgefahren haben, sollten sie sich einmal fragen ob und in welcher Art sie von dieser Art zu denken profitieren. Wenn nicht, sind sie derzeit für sich selbst der grösste Feind und stehen sich mit ihrer Art zu denken selbst im Weg. Möchten sie wirklich ein Mensch sein, der ständig niedergemacht wird? Vielleicht kann ihnen in der folgenden Art ein Ausweg zu einer angemesseneren und konstruktiven Art zu denken eröffnet werden:

Identifikation = Aufspüren von negativen Gedanken und typischer Grübelschleifen = Sorgenmühle

Zunächst sollten sie diejenigen selbst-destruktiven (negativen) Gedanken und Ideen identifizieren, die immer wieder auftreten (als ob ein Sprung in einer Schallplatte wäre). Häufig sind diese immer wieder kehrenden Gedanken schon ganz selbstverständlich und treten in allen möglichen Situationen automatisch auf und werden schon garnicht mehr hinterfragt.

Negative Gedanken Korrigieren

Jetzt sollten sie üben, diese negativen Gedanken mit alternativen Gedanken zu ersetzen, die einen positiveren und konstruktiven Inhalt haben. Hier sind einige ganz gute Beispiele für destruktive und konstruktive Gedanken:

Selbst-destruktive Gedanken:

Positive und zielführende Gedanken:

Ich muss Anerkennung und Liebe durch Anstrengung erzielen

Ich konzentriere mich auf meine Selbstachtung und Wertschätzung statt nur auf äußere Zuwendung von anderen Menschen.

Ich kann meine Gefühle nicht aushalten und habe keine Kontrolle über sie.

Ich habe enormen Einfluss auf meine Gefühle und übe die richtigen Dinge zu mir selbst zu sagen.

Glück kommt durch Inaktivität und Faulheit

Menschen sind am glücklichsten wenn sie aktiv und engagiert für kreative Dinge sind oder sich für andere Menschen einsetzen.

Ich brauche eine starke und kräftige Person, die für mich sorgt und mir hilft.

Es ist besser auf eigenen Beinen zu stehen und zunehmend Zutrauen zu gewinnen, mit eigenen Fähigkeiten das Leben zu meistern

Ich muss in allen Lebensbereichen erfolgreich, kompetent und anerkannt sein.

Ich versuche jeweils so gut zu handeln, wie ich kann. Ich akzeptiere mich selbst und auch meine Grenzen.

Meine Unzufriedenheit hängt von äußeren Faktoren ab, so dass andere Menschen und Ereignisse negativen Einfluss auf mich ausüben.

Die meiste Unzufriedenheit ist wesentlich durch meine persönliche Bewertung als die Dinge selber ausgelöst.

Alles was mich bisher massgeblich beeinflusst hat wird dies bis zum Ende meines Lebens auch weiterhin tun.

Ich versuche von früheren Erfahrungen zu lernen aber ich werde nicht zwingend von ihnen kontrolliert.

Was andere Leute machen ist für mich sehr wichtig und ich werde die grössten Anstrengungen unternehmen, damit ich sie in meine Richtung beeinflussen kann.

Die Sachen von anderen Menschen gehen zunächst nur sie selber an und Druck auszuüben hat meisten keinen Sinn um etwas zu erreichen.

Es ist leichter Probleme und Verantwortungen im Leben zu vermeiden als sich ihnen zu stellen.

Der leichteste Weg ist often auf längere Sicht der schwerste. Der einzige Weg um Probleme zu lösen ist, sich dem Problem zu stellen und daran zu arbeiten.

Wenn sich etwas als gefährlich herausstellt oder gefährlich sein könnte, muss man sich furchtbare Sorgen und Gedanken darüber machen.

Es ist immer noch am einfachsten es sich so harmlos, kontrollierbar und überschaubar wie nur möglich zu machen. Wenn dies nicht möglich sein sollte, sollte man vorsichtig und gewarnt sein, aber nicht unnötige Energie auf Grübelleien verschwenden.

Es ist schrecklich, wenn Dinge nicht so laufen wie ich will.

Versuchen sie die Umstände so zu verändern, dass sie zufriedenstellender werden. Wenn das nicht möglich ist, sollten sie lieber die Situation so akzepterieren und nicht ständig noch sich selber bestätigen, wie schrecklich doch die Dinge sind.

Verhaltenstherapie und kogntive Therapie