Selbstbeobachtung - Tagebuch für Essprotokolle

Gechrieben von: Fabio Piccini, doctor and Jungian psychotherapist, in charge of the "Centre for Eating Disorders Therapy" at "Malatesta Novello" nursing home in Cesena. Works privately in Rimini and Chiavari. E-mail: fabio.piccini@iol.it

Erstversion: 12 Mrz 2003. Letzte Änderung: 12 Mrz 2003.

Frage:

 Sollte ich ein Tagebuch über mein Essverhalten führen? Wofür sind Essprotokolle nützlich?

Antwort:

Als Selbstbeobachtung bezeichnet man ein therapeutisches Vorgehen, dass sich u.a. auch für die Behandlung von Essstörungen wie Anorexie, Bulimie und andere Formen von Essstörungen bewährt hat, wenn die Patienten das Vorgehen erlernt haben. Hierzu gehören u.a. die folgenden Dinge:

Ein Essprotokoll ist ähnlich dem Trainingsprotokoll von Sportlern. Üblicherweise werden in mehreren Spalten die folgenden Informationen notiert: Zeit des Tages, zu sich genommenenes Essen oder Trinken, Ort des Essens, Fressanfälle, Kompensationsmechanismen (z.b. exzessive sportliche Betätigung, selbst-induziertes Erbrechen, Medikamenteneinnahme) und schliesslich Gedanken und Gefühle während der Essepisoden. Man kann dabei die Essprotokolle auch so gestalten, dass sie Abweichungen von gesundem Essverhalten deutlich machen.

Die Protokolle müssen jeden Tag ausgefüllt werden, jedes Mal wenn sie etwas essen oder trinken und nicht erst am Ende des Tages.

Zielsetzung der Protokolle ist es, ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln was passiert wenn sie essen.

Ungefähr einmal in der Woche sollte (z.B. in der Therapiestunde) der Verlauf und Trend der Essprotokolle besprochen werden und auf der Grundlage dieser Protokolle ein Ziel für die folgende Woche genauer festgelegt werden. Logischerweise sollte das Ziel sich an den erreichten Ergebnissen orientieren und einen Schritt in Richtung gesundes Essverhalten ermöglichen.

Selbst wenn einmal für einige Wochen in den Essprotokollen keine Fortschritte zu verzeichnen sind, sollten sie nicht aufgeben, sondern in ihren Anstrengungen fortfahren.

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Quellen