Was ist eine Hypochondrie?
Wie wird die Diagnose einer Hypochondrie definiert?
Antwort:
Hypochondrie
Im Gegensatz zu umgangssprachlichen Verwendung des Begriffes "Hypochonder" bezeichnet die Diagnose "Hypochondrie" eine schwerwiegende Angststörung, die durch krankheitsbezogene Ängste gekennezeichnet ist. Dabei befürchten die Betroffenen trotz wiederholter ärztlicher Untersuchungen und Diagnostik an einer (bzw. mehreren) schweren Erkrankungen zu leiden und interpretieren körperliche Symptome einer Angst- oder Stressreaktion als "Beweis" für das Vorliegen einer häufig schwerwiegenden Erkrankung.
Patienten mit einer Hypochondrie sind also keine "eingebildeten Kranken", sondern haben in aller Regel einen ganz schweren Leidensdruck. Andererseits fühlen sie sich aber von den Ärzten in aller Regel nicht ernst genommen, bzw. vertrauen den Untersuchungen, der Kompetenz oder Diagnose nicht.
Definition der Diagnose Hypochondrie
Nach dem Europäischen Klassifikationssystem ICD 10 spricht man von einer hypochondrischen Störung (Hypochondrie) bei :
-
einer seit mehreren Monaten anhaltenden Befürchtung, an einer körperlichen Krankheit (die vom Patienten auch benannt werden kann wie z.B. Krebs oder HIV), zu leiden
oder
anhaltende Beschäftigung mit einer vom Patienten angenommenen Entstellung oder Missbildung (siehe auch Dysmorphophobie)
- Die Erklärung des Arztes, dass eine organische Erkrankung ausgeschlossen werden kann, bedingt nur eine kurzzeitige Beruhigung (höchstens für Wochen), ansonsten weigen sich die Patienten, einen Ausschluss einer organischen Erkrankung zu akzeptieren.
- Die Überzeugung ist verbunden mit einer ständigen Besorgnis oder Symptomwahrnehmung , die als Leiden empfunden wird und zu Arztbesuchen führt.
- Die Störung tritt nicht ausschliesslich während einer Schizophrenie, einer anderen wahnhaften Störung, einer affektiven Störung (wie z.B. einer schweren Depression) oder einer Panikstörung auf.