Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Einflussfaktoren für das Auftreten von Essstörungen

Geschrieben von: Fabio Piccini, doctor and Jungian psychotherapist, in charge of the "Centre for Eating Disorders Therapy" at "Malatesta Novello" nursing home in Cesena. Works privately in Rimini and Chiavari. E-mail: fabio.piccini@iol.it
Erstfassung: 23 Dez 2002. Geändert: 22 Apr 2003.

Abstrakt:

Warum und in welchen Situationen tritt eine Essstörung zum Vorschein?

Frage:

Warum und in welchen Situationen tritt eine Essstörung zum Vorschein?

Antwort:

Es gibt eine umfangreiche Fachliteratur zu prädisponierenden Familienfaktoren bei der Entwicklung von Essstörungen. Über viele Jahre haben zahlreiche Wissenschaftler Essstörungen massgeblich als Erkrankungen angesehen, die ihren Ursprung im Familienverband bzw. Störungen im Familienleben hätte.

Heute sind die gleichen Ärzte, die damals Pioniere für diesen Ansatz waren, wesentlich vorsichtiger in bezug auf eine derartige Verantwortungszuschreibung. Vielmehr konnte gezeigt werden, dass Essstörungen sehr vielfältige Ursachen haben und dass in den Familien von Patientinnen mit Esstörungen einige recht typische Dinge gehäuft gefunden werden können:

Unter den engen Verwandten von Patienten mit Essstörungen hat man ein gehäuftes Auftreten von anderen psychischen Störungen (affektive Störungen, Alkoholismus oder auch Essstörungen und Persönlichkeitsstörungen) gefunden.

Allgemein kann man sagen, dass die Familie gewisse Veranlagungen und Voraussetzungen dafür setzt, dass ein Mensch eher unter einer emotionalen Störung und einer Form einer Essstörungen leidet, wenn er oder sie nicht ein stabiles und echtes Selbstbild entwickeln kann, dass folgende Charakteristika aufweist:

Ein Mensch, der derartige Ressourcen nicht hat wird nur schwer seine Fähigkeiten angemessen umsetzen könenn und sich nur mit grossen Problemen Individualität und eigene Wertvorstellungen entwickeln. Das bedeutet, dass er oder sie in unterschiedlichem Ausmaß ein erhöhtes Risiko hat, unter der ein oder anderen Form von Problemen einschliesslich Essstörungen zu leiden.