Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Essstörungen (Anorexie und Bulimie) und Familie : Familieneinflüsse bei Essstörungen

Geschrieben von: Gunborg Palme, certified psychologist and certified psychotherapist, teacher and tutor in psychotherapy.
Erstfassung: 15 Jul 2002. Geändert: 11 Mai 2006.

Abstrakt:

Meine Familie will mich dazu zwingen, ungesundes Essen zu essen. Ich darf nicht das essen, was ich möchte.

Frage:

Meine Familie will mich dazu zwingen, ungesundes Essen zu essen. Ich darf nicht das essen, was ich möchte.

Antwort:

Fachleute im Bereich Essstörungen haben unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema. Einige Experten vertreten die Auffassung, dass Anorektikerinnen lernen sollten, so wie andere Menschen auch zu essen.

Web4Health-Schweden vertritt die Auffassung, dass man die Patientin zu vernünftigen Essverhalten ermuntern sollte, das zu ihnen passt. Das heisst nun aber nicht, dass sie weiterhin mit ihrem auffälligen Essverhalten oder Missbrauch von Essen fortfahren dürften. Das würde nur bedeuten, dass sie in ihrem Suchtverhalten und Ängsten weiter gefangen blieben, wenn sie anhaltend Hungern oder aber bulimische Essverhalten praktizieren würden. Sie brauchen Hilfe, um aus diesem ungesunden Essverhalten neue Verhaltensweisen im Umgang mit dem Essen zu erlernen. mehr.

Dann brauchen sie zusätzliche Hilfe um zu sich selbst zu finden und zu lernen, eigene Entscheidungen zu treffen. Es ist besser für die Patienten unabhängig und eigenverantwortlich zu sein als in eine Erwartungsnorm gepresst zu werden, die nicht ihrem eigenen Bedürfnis entspricht. Ein Mensch, der seine eigenen Entscheidungen trifft kann natürlich viel unabhängiger agieren als wenn er sich nur ständig an Normen anpasst. Die Patientin kann natürlich auch frei wählen, sich den Erwartungen anzupassen, aber dann ist es ihre eigene Wahl und kein äusserer Druck, der auf sie ausgeübt wird. Das Ziel muss sein, den Patienten einen Zugang zu Gefühlen und Körperwahrnehmungen zu ermöglichen und danach Entscheidungen zu treffen.