Ärztliche und psychologische Beratung im Bereich Psychologie, Psychosomatik und Psychiatrie (z.B. bei ADHS, Essstörungen, Angst, Beziehungsproblemen, Depression, sexuellen Problemen, Persönlichkeitsstörungen)

Zwangsstörung - Lebensqualität

Geschrieben von: Martin Winkler
Erstfassung: 19 Okt 2003. Geändert: 11 Mrz 2005.

Abstrakt:

Wie ist die Lebensqualität von Personen mit einer Zwangsstörung?

Frage:

Inwiefern wird die Lebensqualität von Personen mit einer Zwangsstörung beeinflusst?

Antwort:

Jede Angststörung kann eine starke Belastung fuer die Lebensqualität der betroffenen Person und ihrer Mitmenschen darstellen. Zwangserkrankungen sind in der Öffentlichkeit nicht sehr bekannt, ausserdem versuchen Zwanserkrankte ihre Probleme sogar vor engen Freunden und ihrer Familie zu verheimlichen. Zudem wissen sie nichts ueber die Möglichkeiten einer adäquaten Behandlung.

Eine neuere kanadische Studie zur Lebensqualität von Zwangserkrankten zeigte, dass Personen mit einer Zwangsstörung stärker durch die Schwere der Zwangsgedanken beeinträchtigt waren, als durch die Zwangshandlungen. Gleichzeitig auftretende Depressionen sind der beste Prädiktor fuer eine niedrige Lebensqualität.

Fuer das Umfeld (Familie und Freunde) des Zwangserkrankten können die Zwangshandlungen beunruhigender und störender wirken (da sie das tägliche Leben stören), als fuer die Person selbst, die die Zwangsgedanken als belastener ansieht.

Jede Behandlung sollte mögliche depressive Störungen beachten, die gleichzeeitig auftreten können. Eine Pharmakotherapie mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI - Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren) ist fuer die meisten Patienten eine gute Möglichkeit, da diese Arzneistoffe positive Wirkung auf die Symptome von Zwangsstörungen und Depressionen haben. Eine zusätzliche kognitive Verhaltenstherapie (Exposition und Ritualverhinderung) kann noch bessere Ergebnisse erreichen, wenn diese Komorbidität (gleichzeitiges Auftreten von Krankheiten) angenommen wird.

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