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Abstrakt:
Nasebohren : Behandlung von zu häufigen Nasebohren bzw Popeln in der Nase und anderen lästigen Angewohnheiten rund um das Thema Nasenbohren
Frage:
Rhinotillexomanie bei Erwachsenen. Wie kann man krankhaftes Nasebohren stoppen? Ich habe den Willen aufzuhören, aber ich schaffe es nicht mit einem Mal. HILFE! Was hilft bei Popeln in der Nase ?
Antwort:
Da Sie die medizinische Bezeichnung fuer diese Störung kennen, sind Sie sicherlich gut ueber ständiges Nasebohren informiert.
Rhinotillexomanie:
Rhino = Nase
tillexis = Gewohnheit des Bohrens
Manie =der Zwang etwas zu tun
Grundsätzlich muss Popeln bzw. Nase bohren natürlich nicht als Krankheit angesehen werden. Wenn es aber im Sinne eines Zwanges zu einer nicht zu stoppenden Problematik wird, bezeichnet man dies dann als Rhinotillekxomanie.
Zum Thema des zwanghaften Nasebohrens (Popeln) gibt es nur begrenzte Forschung. Der vielleicht bekannteste Artikel wurde 1995 im Jornal of Clinical Psychiatry veröffentlicht. Die Autoren erarbeiteten einen Fragebogen zum gewohnheitsmässigen Nasebohren. Nur ca. 250 der 1000 angeschriebenen Erwachsenen fuellten den Fragebogen aus. (Daher ist diese Unterscuhung nicht sehr repräsentativ.)
91% der Befragten gaben an, dass sie häufig in der Nase bohren. Ca. 9,2% gaben an, dass sie "häufiger als der Durchschnitt" in der Nase bohren wuerden.
Nasebohren kann man nur dann als ernsthaftes Problem bezeichnen, wenn dadurch fuer die betroffene Person schwerwiegende Beeinträchtigung im alltäglichen Leben oder medizinische Probleme (z.B. Nasenbluten) entstehen, sowie wenn die Person ihre Abhängigkeit nicht mehr unter Kontrolle hat.
Es gibt keine klaren Angaben, ab wann exzessives Nasebohren als krankhaft eingestuft wird. Ich wuerde sagen, wenn man täglich mehr als eine Stunde in der Nase bohrt, sollte man professionalee Hilfe in Anspruch nehmen. Ca. 18% der Jugendlichen berichteten Nasenbluten und Schädigung der Nasenscheidewand aufgrund von Nasebohren.
Es ist wichtig, die Auswirkungen des Nasebohrens auf die betroffenen Person zu beurteilen. Die meisten Patienten bohren in der Nase, weil sie ein unangenehmes (Juck-)Gefuehl loswerden wollen (ca. 66%), 17,2 % gaben an, es aus Gewohnheit zu tun.
Es bestehen Verbindungen zwischen Rhinotilloxomania und anderen zwanghaften Sörungen, wie Trichtotillomania (zwanghaftes Haareziehen), Nägelkauen oder andere ähnliche Probleme.
Um das Problem in einer einfachen Art und Weise zu beschreiben, kann man sagen, dass Menschen mit Rhinotillexomanie ihre Angewohnheit (Abhängigkeit) nicht unterdruecken können. Normaler Weise ist dies ein neurologisch begruendetes Problem.
Personen mit Zwangsstörungen oder ähnlichen Problemen verspueren ueblicherweise Angst oder eine extreme Anspannung, wenn es ihnen nicht möglich ist, ihre Zwangshandlung (z.B. Nasebohren) auszufuehren. Das Ausfuehren der Zwangshandlung trägt dazubei kurzfristige Erleichterung zu verspueren, aber die betroffenen personen sind nicht fähig, diese Handlungen zu kontrollieren oder zu unterdruecken. Normalerweise hilft eine Kombination aus Medikamenten (SSRI, Selektive Serotoninhemmer) und einer kognitiven Verhaltenstherapie diese Störung in den Griff zu bekommen.
Andere Patienten mit zwanghaftem Nasebohren können einen motorischen Tick haben oder das Tourette-Syndrom. Dies ist eine neurobiologische Störung. Hierfuer gibt es einige Behandlungsmöglichkeiten, wie Neuroleptiker und Psychotherapie.
Ich weiss ausserdem von einigen Patienten, die aufgrund von Mangel an Aufmerksamkeit durch Nasebohren versuchen, sich selbst zu stimulieren. Personen mit ADHS (Augmerksamkeits-Defizits- und Hyperaktivitätssyndrim) fuehlen sich oft nervös und bohren möglicher Weise in der Nase um Erleichterung zu verspueren oder um ihr Gehirn "wach" zu halten.
Psychotherapie kann auf verschiedenen Wegen Patienten mit dieser Art von problemen helfen:
In einigen Fällen kann auch eine Heilsalbe, die das gegen Nasenjucen hilft, die Lösung sein. Sie könnten das milde, aber wirkungsvolle Schmerzmittel Fenazon testen. Einige Leute haben fuer sich herausgefunden, dass Hydrocortisonsalbe oder Salbe mit Antibiotika helfen kann. Dies sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.
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