In der letzten Zeit wurde nun auch für die häufig eingesetzten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und Venlafaxin) diskutiert, ob als Nebeneffekt einer Behandlung ein Risiko für suizidale Handlungen besteht. Patienten sollten darüber informiert sein, dass SSRI und verwandte Substanzen insbesondere zu Beginn einer Behandlung zu Unruhe und sog. psychomotorischen Erregungszuständen führen könnte. Angst, Schlafstörungen oder verstärkte Reizbarkeit und auch Aggressivität können einerseits in der Folge der Depression bzw. sich lösender depressiver Gehemmtheit auftreten, möglicherweise aber auch durch die Medikation mit beeinflusst sein.
In sehr seltenen Fällen sollen bei Patienten sich aufdrängende Selbstmordgedanken und auch potentiell psychotische Erlebnisse aufgetreten sein.
Die Ärzte sollten also besonders zu Beginn der Behandlung auf solche Ereignisse achten bzw. die Patienten zuvor darüber informieren. Häufig wird in der klinischen Praxis bei schweren Depressionen aber z.B. durch die vorrübergehende Gabe eines angstlösenden Medikamentes (z.B. Lorazepam = Tavor) bereits auf solche Gefährdungen Rücksicht genommen.
Patienten sollten unbedingt ihre Therapeuten informieren, wenn sie unter der Medikation eine Verschlechterung oder aber unklare Symptome spüren. Mitteilung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft zum Thema SSRI und Suzidalität