Kinder und Jugendliche mit Bipolarer Störung

Gechrieben von: Petros Skapinakis, MD, MPH, PhD, lecturer of Psychiatry in the University of Ioannina Medical School, Greece. Eva Gerasi, postgraduate student in the Department of Psychiatry, University Hospital of Ioannina, Greece.

Erstversion: 2003-08-20. Letzte Änderung: 2014-11-21.

Frage:

 Können Kinder und/oder Jugendliche unter einer Bipolaren Störung leiden? Haben sie die gleichen Symptome, die Erwachsene haben? Wie zeigt sich eine manisch-depressive Störung bei Kindern?

Antwort:

Bipolare Störung bei Kinder und Jugendliche

Sowohl Kinder als auch Jugendliche können eine bipolare Störung entwickeln. Aufgrund einer genetischen Veranlagung ist es wahrscheinlicher, dass Kinder von Eltern mit einer Manisch-depressiven Störung selber auch eine Bipolare Störung entwickeln. Im Gegensatz zu klarer abgegrenzten phasenhaften Symptomatik bei Erwachsenen (mit klaren Phasen einer Manie bzw. Depression) kann die Symptomatik jedoch bei Kindern und Jugendlichen anders verlaufen. Kinder mit einer manischen Episode wirken eher gereizt und haben häufiger destruktive Wutausbrüche oder Impulsdurchbrüche und müssen nicht umbedingt durch die typische manische Symptomatik mit extremer Antriebssteigerung oder Grössenideen auffallen. Zudem treten bei Kindern und Jugendlichen häufiger gemischte Symptome einer manischen und depressiven Symptomatik auf.

Ein früher Beginn einer manisch-depressiven Störung (englisch : "early onset") ist wahrscheinlich mit einem besonders schweren Krankheitsverlauf verbunden, so dass z.B. psychotische Symptome oder spätere Suchtprobleme eine frühzeitige fachgerechte Behandlung unbedingt notwendig machen. Zudem sollte man gerade aufgrund der häufig untypisch verlaufenden Symptomatik und eine bekannt hohe Komorbidität andere Störungen des Kindesalters (z.B. Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom ADHS) unbedingt ausschliessen bzw. zusätzlich berücksichtigen.

Zeigt sich eine manisch-depressive Störung erstmals im späteren Teenageralter ist der Verlauf häufig ähnlich dem bei Erwachsenen.

Quellen