Frage:
Kann man eine Sucht und eine weitere psychiatrische Erkrankung haben?
Antwort:
Ja, tatsächlich lässt sich sehr häufig eine oder mehrere weitere psychiatrische Störungen nachweisen. Bisweilen ist dann die Sucht sogar mehr oder weniger nur eine (ungünstige) Art und verzweifelter Versuch mit anderen psychiatrischen Beschwerden (z.B. Ängste, Unruhe, Verfolgungserleben) umzugehen, wobei dann durch den Kontrollverlust bzw. die durch die Sucht ausgelösten Probleme die Abhängigkeitserkrankung ausser Kontrolle gerät.
Solche Doppeldiagnosen sind also nicht selten. Je nach Art und Umfang der psychiatrischen Problematik wird man dann eine hierfür gezielt ausgerichtete Therapie (psychotherapeutisch und / oder medikamentös) in den Gesamtbehandlungsplan einbauen.
Eine Sucht kann somit auch verursacht oder verstärkt werden durch andere psychiatrische Probleme. Für einige Patienten kann es daher sinnvoller sein, dass zunächst ein psychiatrische Fachbehandlung in einer Psychiatrie erfolgt und dann erst eine gezielte Suchttherapie angeschlossen wird.