Sollte ich Abnehmen bei Adipositas
Ist Übergewicht (Adipositas) gefährlich für die Gesundheit?
Welche Gefahren bestehen bei Übergewicht?
Muss ich abnehmen bei Adipositas ?
Antwort:
Adipositas körperliche Folgen bei Übergewicht
Fett ist wichtig für den Körper. Es schützt innere Organe, hat Isolierfunktionen für den Organismus und schützt vor Verletzungen.
Aber Übergewicht ist auch gefährlich und extremes Körpergewicht kann eine Reihe von sehr schwerwiegenden Erkrankungen verursachen, so dass übergewichtige Menschen ein doppelt bis dreifach erhöhtes Risiko auf einen vorzeitigen Tod haben.
Man spricht von Adipositas wenn der Körper Mass Index (BMI) über 30 liegt. Bei einem BMI über 40 sprechen wir von einer schweren Adipositas, die auch ein sehr grosses Risiko für die Gesundheit des betroffenen Patienten bedeutet. So weiss man etwa dass bei einem BMI über 30 die Lebensdauer um 6 Jahre verkürzt ist! Mehr zum Body Mass Index.
Ein übergewichtiger Mensch hat also ein Gewicht, dass deutlich über dem für die Gesundheit idealen Gewicht liegt.
Adipöse Menschen haben also ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen, die in Verbindung mit Übergewicht stehen und je wahrscheinlicher werden, desto ausgeprägter die Adipositas ist.
Folgeerkrankungen der Adipositas sind etwa :
- Fettstoffwechselstörungen
- erhöhte Harnstoffwerte ( Hyperurikämie = Gicht)
- Bluthochdruck = Arterielle Hypertonie
- Herversagen, Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt
- Schlaganfall (durch Durchblutungsstörung oder Blutung im Gehirn>
- Störungen im Kohlenhydrathaushalt mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus, Typ II) durch sog. Insulinrestistenz
- nicht-alkoholisch bedingte Lebererkrankungen, Fettleber, Gallensteine
- Sodbrennen (Reflux)
- Krebserkrankungen (besonders Speiseröhr, Darm, Leber, Gallenblase, Niere. Bei Frauen : Brust, Uterus, Cervix und Ovarien. Bei Männer häufiger Magenkrebs und Bauchspeicheldrüsen-Krebs
- Schlaf-Apnoe-Syndrom
- Lungenerkrankungen durch Minderbelüftung (sog. restriktive Ventilationsstörungen)
- Erkrankungen am Bewegungsapperat, besonders Arthrose in den Knien und Hüftgelenken
- erhöhtes Risiko bei Narkosen und Operationen
- Gerinnungsstörungen und Gefahr von Thrombosen
- Unfruchtbarkeit bzw. Komplikationen in der Schwangerschaft / Geburt.
Übergewicht stellt auch ein Risiko für Narkosen im Falle eines Notfalleingriffs oder bei geplanten Operationen.
Es konnte nun aber gezeigt werden, dass man diese Risiken deutlich reduzieren kann, wenn man eine Reihe von Faktoren unter Kontrolle hält. Dabei müssen garnicht so riesige Gewichtsabnahmen erzielt werden. 10% des Ausgangsgewichtes wäre schon eine prima Sache. Dies ist ein realistisches Ziel, das man erreichen kann. Dadurch wird die Sterblichkeit an Adipositas bereits um 20% gesenkt, in Hinblick auf Krebserkrankungen bereits deutlich um 40% vermindert und auch die Gefahr einer Diabetes um 30% vermindert.
Auch eine vergleichsweise geringe Gewichtsabnahme kann so grosse Vorteile für die eigene Gesundheit bringen. Aber wie kann man nun dieses Gesundheitsrisiko etwas genauer beschreiben. Wie können wir verstehen, wann es sinnvoll wäre Gewicht zu reduzieren?
Wenn sie ihren BMI bestimt haben, sollten sie auch ihren Tailienumfang messen. Dies scheint ein anderer beeinflussender Faktor für Gesundheitsrisiken bei Adipositas zu sein. Nehmen sie ein Messband dafür und bestimmen sie ihren Tailienumfang.
Dies macht allerdings nur dann Sinn, wenn ihr BMI noch unter 35% liegt. Bei höheren BMI-Werten ist der Risiko-Index zu hoch. Um das Gesundheitsrisiko in einem vertretbaren Bereich zu halten, sollte der Umfang bei Frauen nicht über 88cm, bei Männern nicht über 102 cm liegen.
Eine Gewichtsabnahme ist also dringend anzuraten, wenn:
- BMI höher als 30
- BMI-Werte zwischen 25 und 30, aber Tailienumfang über 88cm bei Frauen und 102 cm bei Männern
- Es gibt einige Krankheiten, die deutlich mit Übergewicht verbunden sind (z.B. Lungenbeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes)
Sollte so eine Erkrankung bereits vorliegen, machen Gewichtskontrollprogramme Sinn. Dies muss nicht eine radikale Diätmassnahme sein, sollte sich eher auf eine Verhaltensänderung und gesunde Ernährung beziehen!