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Abstrakt:
Als Hypochondrie wird die übermässige Angst vor einer schweren Erkrankung (Aids, Tumor, Herzerkrankung) bezeichnet, die mit einer unangemessenen Selbstbeobachtung und wiederholten Arztbesuchen einhergeht.
Frage:
Was ist eine Hypochondrie?
Wie wird die Diagnose einer Hypochondrie definiert?
Hilft Verhaltenstherapie bei einer Hypochondrie ?
Antwort:
Im Gegensatz zu umgangssprachlichen Verwendung des Begriffes "Hypochonder" bezeichnet die Diagnose "Hypochondrie" eine schwerwiegende Angststörung, die durch krankheitsbezogene Ängste gekennezeichnet ist. Dabei befürchten die Betroffenen trotz wiederholter ärztlicher Untersuchungen und Diagnostik an einer (bzw. mehreren) schweren Erkrankungen zu leiden und interpretieren körperliche Symptome einer Angst- oder Stressreaktion als "Beweis" für das Vorliegen einer häufig schwerwiegenden Erkrankung.
Patienten mit einer Hypochondrie sind also keine "eingebildeten Kranken", sondern haben in aller Regel einen ganz schweren Leidensdruck. Andererseits fühlen sie sich aber von den Ärzten in aller Regel nicht ernst genommen, bzw. vertrauen den Untersuchungen, der Kompetenz oder Diagnose nicht.
Nach dem Europäischen Klassifikationssystem ICD 10 spricht man von einer hypochondrischen Störung (Hypochondrie) bei :
anhaltende Beschäftigung mit einer vom Patienten angenommenen Entstellung oder Missbildung (siehe auch Dysmorphophobie)
Stress und körperliche Beschwerden
Häufig haben Patienten bzw. Familien mit einer hypochondrischen Störung einen sehr langen Leidensweg bis es zu einer vernünftigen Behandlung kommt. So suchen die Patienten zunächst über viele Monate und Jahre immer wieder verschiedene Ärzte bzw. Klinken auf, um eine körperliche Ursache der zahlreichen Symptome zu finden.
Hier werde sie aber eher verunsichert bzw. bleiben unverstanden und unzufrieden zurück.
Eine aktuelle Studie zeigte jetzt, dass eine Verhaltenstherapie sehr wirksam bei gesundheitsbezogenen Ängsten der Hypochondrie ist : Hierzu wurden 444 Menschen zwischen 17 und 75 Jahren aus Allgemeinkrankenhäusern in England untersucht. Schon 5 bis 10 Behandlungseinheiten der Verhaltenstherapie führten zu einer signifikanten Besserung ihrer Beschwerden (und Ängste), was zu einer entsprechenden Verbesserung der Lebensqualität führte.
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