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Erythrophobie - Die Angst zu erröten

Geschrieben von: Martin Winkler
Erstfassung: 29 Jan 2004. Geändert: 10 Jul 2009.

Abstrakt:

Als Erythrophobie bezeichnet man die Angst vor dem Erröten, bzw. ein verstärktes rot anlaufen im Gesicht oder Halsregion.

Frage:

Was ist eine Erythrophobie?
Woher kommt die Angst vor dem Erröten?
Was bedeutet "ery" umgangssprachlich?

Ich werde bei jeder Gelegenheit knallrot und traue mich deshalb schon garnicht mehr auf die Strasse. Ich habe alles mögliche an Abdeckcremes und Medikamenten versucht. Soll ich mich operieren lassen?

Antwort:

Erythrophobie

Also die Angst vor dem rot werden oder Erröten (knallrotes Gesicht, Angst vor Schwitzen) ist ein ziemlich weit verbreitetes Phänomen.

Nachweislich haben diese Patienten ein besonders empfindliches autonomes Nervensystem (vegetative Hyperreagibilität) bzw. eine Besondere Empfindlichkeit des sympathischen Nervensystems. Dadurch kann es sein, dass sie schneller oder stärker als andere Menschen reagieren.

Sicher gibt es dabei auch ganz erhebliche Unterschiede im Schweregrad, bzw. in der von Aussenstehenden zu beobachtenden Veränderung der Gesichtsfarbe.

Erröten an sich ist aber noch keinesfalls eine Krankheit oder verursacht zwangsläufig Leiden.

Vielmehr steht bei der Erythrophobie nicht allein das Phänomen des Errötens im Mittelpunkt, sondern vielmehr die Erwartungsangst das man (wieder) in der Öffentlichkeit Erröten könnte und dadurch negativ oder peinlich auffallen könnte . Erythrophobiker erwarten also, dass sie in der Öffentlichkeit eine anfallsartige Rotverfärbung des Gesichtes haben werden und diese so schrecklich und peinlich auffallen müsste, dass es allen Umstehenden negativ auffallen müsste.

Häufig steht allerdings die Selbstwahrnehmung der Gesichtsverfärbung in einem krassen Missverhältnis zu den von anderen Menschen sichtbaren "Auffälligkeiten".

Dies soll keinesfalls den Leidensdruck der Erythrophobiker in Abrede stellen. Vielmehr sollte man sich genauer überlegen, was denn im eigentlichen Sinne den Leidensdruck ausmacht.

Hier eine Schilderung von Kai, 17 Jahre:

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