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Abstrakt:
Wirkung von Antidepressiva bei Frauen
Frage:
Gibt es eine unterschiedliche Wirkung von Antidepressiva bei Frauen?
Was weiss man über die Therapie mit Antidepressiva bei Frauen?
Antwort:
Aus Angst vor einer möglichen Schwangerschaft der Frau in einer Medikamentenstudie haben die meisten Hersteller bisher jüngere Frauen bewusst aus Studien ausgeschlossen (dies ändert sich jetzt). Natürlich ist aber die Wirkung von Medikamenten sehr wohl von der Verstoffwechselung und Wechselwirkungen mit körpereigenen Hormonen und ihren Veränderungen im Leben abhängig. So wissen wir nur vergleichsweise wenig über die richtige Therapie mit Antidepressiva bei Frauen und sind mehr oder weniger auf die klinische Erfahrung und Rückmeldungen der Patientinnen angewiesen. Während es nicht genügende wissenschaftlichen Daten gibt, machen wir haben klinische Erfahrungen. Und wir machen wissen, daß es Unterschiede bezüglich des klinischen Effekts und der Nebenwirkungen gibt. Möglicherweise sind aus Sicht der Frauen selber die wichtigsten Aspekte:
Aus mehreren Untersuchungen und der klinische Praxis weiss man, dass viele Frauen besonders unter einer Medikation mit einem Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer deutliche Verbesserungen ihrer Stimmungsprobleme aufweisen. Möglicherweise ist dabei auch wichtig, dass der Botenstoff Serotonin auch beim prämenstruellen Syndrom eine Rolle spielt.
Eine besondere Problematik stellt der Einsatz von Antidepressiva in der Schwangerschaft dar Antidepressiva in der Schwangerschaft
Eine neue Studie in Spanien zeigte eine besserere Response zum SSRI Sertralin (50-200 mg/d) in den Frau, die Antidepressivum mit dem trizyklischen Imipramin verglichen wurden (die alte Standard Antidepressivum der in den meisten Studien). Die Autoren stellten fest, daß das Sertralin in der Behandlung von Depressionen und Dysthymien effektiver und mit weniger Nebenwirkungen von ihren Patientinnen vertragen wurde als Imipramin .
Ist hier der englischsprachige Medline Auszug:
Baca E, Garcia-Garcia M, Porras-Chavarino A.
Gender differences in treatment response to sertraline versus imipramine in patients with nonmelancholic depressive disorders.
Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry. 2004 Jan;28(1):57-65.
There is evidence of gender differences in depressive disorders in terms of epidemiology and clinical manifestations. However, few studies have addressed the gender differences in terms of antidepressant treatment response in clinical practice. The aim of this study was to examine gender differences in the acute antidepressant response to sertraline and imipramine in nonmelancholic depressive disorders. A total of 239 patients with nonmelancholic major depression or dysthymia (DSM-III-R) and a score of >/=18 at baseline on the Hamilton Depression Rating Scale (HAM-D) were randomised in a 1:1 ratio treatment with flexible doses of sertraline (50-200 mg/day) or imipramine (75-225 mg/day) for 8 weeks in a multicenter, randomised, open-labeled, parallel group comparative trial. Depressive and anxiety symptoms were assessed using the HAM-D and the Hamilton Anxiety Rating Scale (HAM-A). Using HAM-D criteria, women were significantly more likely to respond to sertraline than to imipramine (72.2% vs. 52.1%, P=.008), whilst men respond similarly to sertraline and to imipramine (56.5% vs. 59.3%, P>.05). Response analysis based on HAM-A shows similar results (women: 68.9% vs. 43.6%, P=.001; men: 56.5% vs. 51.9%, P>.05). Women taking sertraline show statistically significant higher reductions in HAM-D, HAM-A, and in CGI-S than women taking imipramine. The proportion of women who dropped out due to adverse events was much lower in sertraline than in imipramine (10.9% vs. 27.8%, P=.006), with no differences between treatments in men (8.3% vs. 11.5%, P>.05). It was concluded that sertraline is more effective and better tolerated than imipramine in the acute treatment of nonmelancholic depressive disorders in women, whereas men responded similarly to sertraline and to imipramine.
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