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Herbstdepression : Saisonale Depressionen im Herbst und Winter SAD

Geschrieben von: Petros Skapinaksis, Universität Ioannina Griechenland
Erstfassung: 2003-08-19. Geändert: 2012-10-03.

Abstrakt:

Herbstdepressionen Saisonale affektive Störung Depressionen im Herbst oder Winter

Frage:

Gibt es Depressionen, die nur im Winter oder in der dunklen Jahreszeit auftreten?
Was ist eine Saisonale Affektive Störung (SAS oder SAD)?
Wie behandelt man eine Winterdepression?

Antwort:

Saisonal affektive Störungen Herbstdepressionen

Depressionen zu bestimmten Jahreszeiten wie Herbst/Winter werden auch als saisonale affektive Störung bzw saiosonale affektive Disorder SAS bzw. SAD bezeichnet

Was ist eine saisonale Depression ?

Schon länger weiss man, dass die Häufigkeit von depressiven Symptomen jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen ist. Die Chronobiologie = Rhytmisch bestimmte Körpervorgänge spielen offenbar auch bei der Stimmung in Abhängigkeit von Licht und anderen Faktoren eine grosse Rolle. So sind beispielsweise Depressionen und Selbmorde in bestimmten Regionen besonders häufig im Frühjahr bei Männern bzw. im Herbst und Winter bei Frauen anzutreffen.

In den 80er Jahre hat man zunächst bei einer kleineren Gruppe von Patienten ein typisches Beschwerdemuster im Winter und Herbst festgestellt bzw. manie-ähnliche Symptome in den helleren und wärmeren Jahreszeiten. Man stellt fest, dass der Wohnort einen Einfluss auf die Stimmung haben musste, da ein Wohnortwechsel in den Norden die Depressionen verschlimmerte, bzw. ein Leben in südlicheren Ländern (bei Menschen der Nordhalbkugel) zu einer Besserung beitrug. Die Bezeichnung saisonale affektive Störung versucht, diese Gruppe von Patienten mit einer jahreszeitlichen bzw. licht-abhängigen Ausprägung von Stimmungsproblemen zu erfassen.

Wann spricht man dann von einer saisonalen Depression bzw.Herbstdepressionen oder Winterdepressionen

Wenn sich innerhalb von 2-3 Jahren zu einer bestimmten "dunkelen Jahreszeit" im Herbst bzw. Winter typische Symptome einer Depressiven Episode zeigen, wird der Arzt bzw. Psychiater vermutlich an eine saisonal geprägte depressive Störung denken. Typisch ist dabei, dass neben den klassischen Symptomen einer Depressiven Störung zusätzlich auch das Essverhalten und Schlaf verändert ist. Während bei einer klassischen Depression eher eine Appetitminderung typisch ist, so neigen Patientinnen und Patienten mit einer Herbst-und Winterdepression eher dazu, mehr zu essen und entsprechend im Herbst oder Winter auch zuzunehmen. Auch das Schlafbedürfnis ist eher gesteigert.

Gerade für diese Patientengruppe hat sich die Anwendung von Lichttherapieverfahren als sehr wirkungsvoll erwiesen.

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