Frage:
Ich bin schizophren und bin es leid, täglich Medikamente mit allen möglichen Nebenwirkungen einnehmen zu müssen. Könnte ich nicht die Medikation beenden und dafür homöopathische Therapien oder Bachblüten nehmen?Antwort:
Ich kann ihre Sorgen und Zweifel verstehen, aber bei der Schizophreniebehandlung hat sich eine gute Medikamenteneinstellung als wesentliche Grundlage herausgestellt: Medikamente sollte regelmässig und nach Anweisung eingenommen werden.Bis heute gibt es keine klinischen Beweise zur Wirksamkeit der Homöopathie oder Bachblütentherapie bei der Schizophrenie. Vielmehr gelten Neuroleptika immer noch als die wirksamste medikamentöse Behandlungsoption
Sie sorgen für eine Abnahme von Positivsymptomen (Wahrnehmungsstörungen und Halluzinationen) und auch Negativsymptomatik (Antriebsminderung, affektive Gleichgültigkeit,Mutismus und Bewegungshemmung). Insgesamt kann dadurch ein besserer Umgang im Alltag und Verständnis für die eigene Erkrankung erzielt werden, so dass Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit gefördert werden.
Natürlich haben Neuroleptika auch einige Nebenwirkungen. Diese können jedoch bei der richtigen Wahl moderner Medikamente auf ein Minimum reduziert werden.
Wenn sie durch einige unerwünschte Wirkungen besonders belästigt werden, sollten sie vor Ort einen Psychiater aufsuchen und mit ihm die Medikation so anpassen oder ggf. ändern, dass sie weniger Nebenwirkungen haben und somit auch die regelmässige Medikamenteneinnahme (Compliance) gesichert werden kann.
Vergessen sie nicht, dass nur eine bessere Kooperation zwischen Patient und Arzt gute Resultate einer dauerhaften Symptomfreiheit und weniger Nebenwirkungen ermöglichen kann.